Befehle von der Box: Teamorder in Formel 1 erlaubt

Sepang (dpa) - Die Teamorder ist seit zwei Jahren in der Formel 1 nicht mehr ausdrücklich untersagt.

Vor der Saison 2011 hatte der Internationale Automobilverband FIA das Verbot des Boxenbefehls nach acht Jahren wieder aus seinem Regelwerk gestrichen. Damit dürfen die Teams ihre Fahrer zugunsten des Stallrivalen einbremsen.

Sebastian Vettel ignorierte in Malaysia diese Aufforderung vom Red-Bull-Kommandostand und entriss Mark Webber noch den Sieg. Dagegen hielt sich Nico Rosberg bei Mercedes an die Anweisung und überholte den drittplatzierten Lewis Hamilton im zweiten Silberpfeil nicht, obwohl er schneller war.

Bei besonders drastischen Verstößen gegen die sportliche Fairness
kann die FIA allerdings weiterhin auch gegen eine Teamorder vorgehen.
„Die Teams werden daran erinnert, dass alle Handlungen, die den
Sport in Verruf bringen könnten, vom Sportparagrafen 151.c und allen
anderen relevanten Regelungen erfasst werden“, erklärt die FIA.

Stallregie sorgte in der Formel 1 schon mehrfach für Wirbel. Auf
die Spitze trieb es Ferrari in den Jahren 2001 und 2002, als Michael
Schumacher per Teamorder jeweils in Österreich der Weg zum Titel
gebahnt wurde. „Let Michael pass for the Championship“, befahl der
damalige Ferrari-Teamchef Jean Todt dem Brasilianer Rubens
Barrichello 2001 in Spielberg. Ein Jahr später führte Ferrari das
gleiche Theater auf. Barrichello überließ Schumacher kurz vor dem
Ziel die Führung und damit den Sieg. Am Saisonende 2002 reagierte die
FIA und verbot den Boxenbefehl.