Darauf muss man achten beim Großen Preis von Singapur
Singapur (dpa) - Ein Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton, der mit einem Sieg mit Ayrton Senna gleichziehen kann, aber nur von Rang fünf startet.
Ein Verfolger Nico Rosberg, der im zweiten Mercedes als Sechster unbedingt aufholen muss. Und vorneweg ein Sebastian Vettel, der in der Qualifikation alle düpierte und nach einer glanzvollen Vorstellung seinen vierten Singapur-Sieg holen kann - und will.
UNGEWOHNTES BILD
Ein Ferrari auf der Pole. Das hat es seit über drei Jahren nicht gegeben. Vettel auf Pole - das hat es seit nahezu zwei Jahren nicht gegeben. Unter dem gleißenden Flutlicht von Singapur ist es soweit. Völlig neu seit 23 Grand Prix ist auch das: Keiner der beiden Silberpfeile parkt vorn. Als Fünfter wird Hamilton starten, so wie 2013 im ersten Mercedes-Jahr. Auf demselben Rang kam er ins Ziel. Rosberg startet von Platz sechs. Er MUSS Boden gutmachen, soll der 53-Punkte-Rückstand auf Hamilton nicht noch größer werden. Zwei Ferrari auf den Starträngen 1 und 3 sowie zwei Red Bull auf 2 und 4 werden sich aber vehement gegen jedes Überholmanöver wehren.
DIE STRATEGIE
Wer zur falschen Zeit die Reifen wechselt, steckt womöglich im Verkehr fest. Zeitverlust, Unfallgefahr - die Strecke bietet einfach nicht viel Platz zum Überholen. Wer richtig reagiert, insbesondere bei den bislang obligatorischen Safety-Car-Phasen, kann Sekunden und Plätze gutmachen. Wer nicht, verliert - Zeit und Plätze.
KIMI RÄIKKÖNEN
In Monza hatte der Finne ausgerechnet beim Heimrennen den Start von Rang zwei aus übel versemmelt. Er kam zunächst nicht von der Stelle und verlor jede Menge Plätze und wurde Fünfter. Laut einer finnischen Zeitung übte Räikkönen das Startprozedere, das neuerdings ohne Hilfe der Ingenieure ablaufen muss, rund 100 Mal im Simulator von Ferrari. Im Rennen wird er von Startrang drei aus auch als Puffer für Vettel wichtig sein. An Räikkönen müssen Hamilton und Rosberg erstmal vorbeikommen.
DEBÜTANT
Einer ist neu: Alexander Rossi. Der erste Amerikaner in der Formel 1 seit Scott Speed 2007. Er startet voraussichtlich vom 20. und damit letzten Platz. Für einen Neuling wird das äußerst kräftezehrende Rennen gleich eine heftige Bewährungsprobe.
GEFAHRENPUNKTE
Stellen, an den es eng werden kann, gibt es auf dem 5,065 Kilometer langen Kurs mit sage und schreibe 23 Kurven - so viele wie nirgendwo anders - reichlich. Auch deswegen kam noch keines der bisherigen sieben Rennen in Singapur ohne Einsatz des Safety Cars aus. Umgerechnet rund alle vier Sekunden kommt eine Kurve, Auslaufzonen sind Mangelware.
FUNKENSCHLAG
Nur was fürs Auge, aber gerade in der Nacht noch spektakulärer. Weil die Blöcke, die den Unterboden vor Abnutzung schützen sollen, mittlerweile aus Titan sind, fliegen die Funken. Aufs Fahren hat das keinen Einfluss. Weil aber gerade der Straßenkurs in Singapur nicht unter Bodenwellenarmut leidet, gibt es auch noch spektakuläre Bilder en masse.