Darauf muss man beim Großen Preis von Kanada achten
Montréal (dpa) - Nach zwei enttäuschenden Rennen will WM-Spitzenreiter Nico Rosberg in Montréal endlich wieder an seine Siegesserie zu Beginn der Formel-1-Saison anknüpfen.
Der Mercedes-Pilot startet beim Großen Preis von Kanada (20.00 Uhr MESZ) von Platz zwei gleich neben seinem Teamkollegen Lewis Hamilton. Weltmeister Hamilton könnte mit seinem vierten Erfolg auf dem Circuit Gilles Villeneuve die Führung in der Gesamtwertung übernehmen.
DER GEJAGTE
Nach vier Siegen in Serie zu Saisonbeginn musste sich Nico Rosberg in den vergangenen beiden Rennen mit insgesamt nur sechs Punkten zufriedengeben. In Spanien schied er nach einem Crash mit seinem Teamkollegen Hamilton aus, beim Klassiker in seiner Wahlheimat Monte Carlo reichte es nach technischen Problemen nur für Platz sieben. Erstmals könnte der 30-Jährige in dieser Saison nach dem siebten Rennen Platz eins abgeben. Sein Vorsprung auf Hamilton ist auf 24 Punkte geschrumpft. Ein Sieg des Weltmeisters und eine Nullrunde von ihm - und schon hätte Rosberg die Führung verspielt.
KANADA-EXPERTE
Lewis Hamilton hat eine besondere Beziehung zum Circuit Gilles Villeneuve. In seiner Premierensaison holte der Brite in Montréal seine erste Pole und seinen ersten Sieg. Drei weitere Triumphe folgten. Seine Pole Position am Samstag war auch schon seine fünfte in Kanada. Nur Michael Schumacher stand häufiger auf Startplatz eins. Er ist mit sieben Erfolgen auch Rekordgewinner in Montréal.
CRASH-GEFAHR
Erstmals seit ihrem Unfall in Spanien starten Hamilton und Rosberg wieder von den Plätzen eins und zwei. Höchste Alarmstufe bei Mercedes? „Nein. Die beiden haben im Moment Magneten, die sie voneinander wegdrücken“, meinte Motorsportchef Toto Wolff grinsend.
DIE HERAUSFORDERER
Ferrari und Red Bull sind mit einigen Hoffnungen und vielen neuen Teilen nach Kanada gereist. Die Lücke zum seit zwei Jahren dominierenden Mercedes-Team soll endlich geschlossen werden. Im Training und in der Qualifikation zeigte sich, dass zumindest der in diesem Jahr noch sieglose Sebastian Vettel im Ferrari auch dank eines neues Turbos nah rangekommen ist. „Aber nicht nah genug“, stellte Vettel fest. Mercedes-Mann Wolff rechnet im Rennen auch mit den wiedererstarkten Red Bulls: „Im Regen sind sie eine große Gefahr.“
DAS WETTER
Die Wettervorhersage verspricht Spannung: Regen und Temperaturen bis maximal 14 Grad - die richtigen Zutaten für viel Unterhaltung und unerwartete Ergebnisse auf der Strecke. „Wenn es regnet, ist das ganze Qualifying-Ergebnis nicht relevant“, sagte Wolff. Immerhin lässt der Wetterbericht vermuten, dass es nicht wieder so ein Rennen wie 2011 wird. Heftige Regenschauer führten vor fünf Jahren zu etlichen Unfällen. Erst nach 4:04:39,537 Stunden stand Jenson Button als Sieger fest. Es war der längste Grand Prix der Formel-1-Geschichte.