Der Circuit de Catalunya: Gradmesser der Formel 1
Barcelona (dpa) - Den Circuit de Catalunya kennen Fahrer und Teams wie ihre Westentasche. Auf keiner Rennstrecke wird seit Jahren so häufig getestet.
Deshalb gilt dieser 4,655 Kilometer lange Kurs mit 16 Kurven zurecht als der Gradmesser in der Formel 1. Wer beim Großen Preis von Spanien um den Sieg mitfährt, hat auch bei anderen WM-Läufen und im Titelrennen in der Regel gute Chancen. „Ein Auto, das in Barcelona aerodynamisch gut funktioniert, läuft überall“, urteilte der dreimalige Weltmeister Sebastian Vettel.
Allerdings hat Vettel hier nur einmal im Jahr 2011 gewonnen. Trotz bester Kenntnisse aus den vielen Tests und Computersimulationen gibt es nämlich keine Erfolgsgarantie, wie der Red-Bull-Pilot betont: „Dieses Wissen hilft einem nicht unbedingt weiter. Denn der oft die Richtung wechselnde Wind kann einen unangenehm überraschen. Besonders in Kurve 1.“ Lotus-Rivale Kimi Räikkönen, der als einziger aktiver Fahrer den spanischen Grand Prix zweimal gewonnen hat, warnte: „Das Setup ist tückisch. Man muss es je nach Wind und Temperatur anpassen.“
Trotz dieser Probleme mag Vettel die Strecke, „weil sie einen guten Mix bietet, zum Beispiel schnelle und langsame Kurven, Schikanen. Aber mein Lieblingssektor bleibt der erste Sektor, weil dort die schnellen Kurven sind.“
Der im Vorjahr zurückgetretene siebenmalige Champion Michael Schumacher hält auch beim Großen Preis von Spanien mit sechs Siegen überlegen den Rekord. Räikkönen gehört der Rundenrekord. Der Finne benötigte 2008 bei seinem Sieg im Ferrari auf seinem schnellsten Umlauf 1:21,670 Minuten. Das entsprach einem Schnitt von 205,191 Stundenkilometern.