Deutsches Duell um Platz zwei hinter Weltmeister Hamilton
Mexiko-Stadt (dpa) - Den Kampf der Besten hinter dem Allerbesten nehmen Sebastian Vettel und Nico Rosberg ernst.
„Aus Nicos und aus meiner Sicht ist die Zielsetzung vielleicht sehr ähnlich. Wir beide versuchen, das Maximum rauszuholen in den Rennen, die uns noch bevorstehen“, betonte Ferrari-Star Vettel beim Großen Preis von Mexiko.
Er hat den Vizerang inne, nicht Vizeweltmeister Rosberg von Mercedes. Vier Punkte Vorsprung hat der 28 Jahre alte Heppenheimer auf den 30 Jahre alten gebürtigen Wiesbadener. Bislang haben beide jeweils drei Formel-1-Rennen in diesem Jahr gewonnen. Was Vettel im Ferrari betrifft, ist das sicher mehr als vor dem Start der WM 2015 erwartet worden war.
„Für uns alle wäre es ein Riesenerfolg, die tolle Saison, die wir bis jetzt hatten, mit dem zweiten Platz zu krönen statt - in Anführungszeichen - mit dem dritten Platz“, meinte Vettel. Im Gegensatz zu Rosberg hat er seine Erwartungen bereits vor dem 17. von 19 Rennen wohl mehr als erfüllt.
Das deutsche Duell um Rang zwei sei für ihn von kleiner Bedeutung, meinte Rosberg. „Aber ich will Rennen gewinnen, ganz klar“, betonte der bislang elfmalige Grand-Prix-Sieger. Vettel hat 42 Rennen in seiner - später begonnen - Karriere gewonnen.
Es werde keine leichte Aufgabe, meinte Vettel, weil wir nicht in der Favoritenrolle sind. Dennoch war er in diesem Jahr bislang der einzige der restlichen 18 Piloten, der die Sieg-Phalanx der Silberpfeile mit Weltmeister Lewis Hamilton (10 Siege) und Rosberg durchbrechen konnte. Und es soll nur das Vorspiel für den richtigen Machtkampf im kommenden Jahr sein. Es sporne alle für nächstes Jahr an, so Vettel.
Er kann sich im Notfall auch auf seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen verlassen, damit er Platz zwei verteidigt. Rosberg hat indes keinerlei Hoffnung, das Weltmeister Hamilton ihm beim Kampf um den zweiten Platz unterstützen könnte. „Ich bin mir recht sicher, dass das nicht passieren wird.“
Doch nicht nur deswegen könnte die Stimmung bei den beiden Deutschen, die den ersten Platz hinter Hamilton in dieser Saison haben wollen, unterschiedlicher nicht sein. Hier Vettel, der seit seinem Wechsel zu Ferrari wieder gut gelaunte Erfolgsfahrer. Die Nummer eins bei der Scuderia. Dort Rosberg, den nur wenige Punkte von Vettel trennen und der in der Anzahl der Saisonsiege sogar gleichauf ist. Nur scheint Rosberg im Duell mit Hamilton immer hilfloser.
Wie er gegen den mittlerweile dreimaligen Champion und 43-maligen Grand-Prix-Gewinner im nächsten Jahr bestehen will? Dazu wollte er nichts sagen. Rosberg meinte nur: „Rennen gewinnen, dann ist alles in einem drin.“ Sprich Platz zwei, das gewonnene Duell mit Vierfach-Weltmeister Vettel und auch ein Zeichen an Hamilton.