Die deutschen Fahrer in der Einzelkritik

Singapur (dpa) - Machtbeweis von Sebastian Vettel, Crash von Michael Schumacher: Die beiden deutschen Formel-1-Kumpel haben den ansonsten langweiligen Großen Preis von Singapur maßgeblich geprägt.

Vettel fuhr den Sieg bei dem Nachtrennen wie im Schlaf ein. Für Rekordweltmeister Schumacher war der Lauf indes zur Hälfte nach einem Auffahrunfall beendet.

Sebastian VETTEL: Rennen in einer komplett eigenen Liga. Baute nach seiner 26. Pole im 76. Rennen in den ersten Runden pro Umlauf seinen Vorsprung kontinuierlich um mindestens eine Sekunde aus. Zu keiner Zeit gefährdet. Sieg Nummer 9 in diesem Jahr, der 19. insgesamt. Nur spielten nicht alle Verfolger bei der Krönung mit. In Japan fehlt in zwei Wochen nur noch ein mickriger Punkt zum Titel.

Nico ROSBERG: Zweimal der erste: Allerdings nur bei den ersten beiden Boxenstoppreigen. Konterte den Angriff von Sergio Perez im Sauber unmittelbar vor dem Crash seines Teamkollegen Schumacher mit dem Mexikaner. Von Platz 2 wie 2008 bei der Premiere des Nachtrennens Welten entfernt: Am Ende Siebter.

Michael SCHUMACHER: Bis zu seinem heftigen Abflug eine gute Vorstellung. Schumacher holte zwischenzeitlich über zehn Sekunden auf Rosberg auf und hielt für einige Umläufe die schnellste Rundenzeit. Dann aber der Crash beim Kampf um Platz acht: Schumacher fährt mit dem Mercedes aufs rechte Hinterrad des Saubers von Perez. Der Wagen hebt ab, kracht zurück auf die Strecke und in die Begrenzung. Schumacher steigt aus eigener Kraft und unverletzt aus.

Adrian SUTIL: Vor seinem Force-India Teamkollegen Paul di Resta (10.) von Platz neun gestartet. Hinter ihm ins Ziel gekommen. Platz acht in Sutils 85. Formel-1-Rennen, der Stallrivale landete zwei Ränge davor - keine rauschende Bewerbung für einen neuen Vertrag.

Timo GLOCK: Kein gutes Wochenende für den Wersauer. Probleme mit dem unterlegenen Marussia Virgin in der Qualifikation, zudem eigene Fehler. Nach Startplatz 21 dann auch noch das vorzeitig Aus nach zehn Runden. Eine Kollision hatte den Wagen schwer fahrbar gemacht, nach einem Einschlag in die Bande stellte Glock das Auto im Seitenausgang ab.