Ecclestone denkt nicht an Rücktritt
Berlin (dpa) - Bernie Ecclestone denkt nicht an einen Rücktritt als Formel-1-Geschäftsführer: „Seit 40 Jahren vertrauen die Hersteller und Vermarkter weltweit meiner Person.“
„Das spricht doch für mich“, sagte der Brite in einem Interview dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Nach dem Geständnis und dem Urteil von achteinhalb Jahren Haft unter anderem wegen Bestechung für den ehemaligen Banker und Geschäftspartner Gerhard Gribkowsky droht Ecclestone selbst eine Anklage in München.
Der 81-Jährige hält seit Ende der 70er Jahre die Fäden der Formel 1 in den Händen und betonte in dem Interview mehrfach, dass er Gribkowsky nicht bestochen oder geschmiert habe. „Das ist Unsinn“, sagte Ecclestone. „Das Gericht hat getan, was es tun musste, und Gerhard Gribkowsky gegelaubt, aber der Mann lügt.“
Das einzige, was stimme, sei, dass er Gribkowsky zehn Millionen Pfund gezahlt habe. „Damit er mit dem Blödsinn aufhört, mir permanent Andeutungen zu machen, wie er mich bei den britischen Steuerbehörden hinhängen kann“, sagte Ecclestone, der das Geld dem damaligen BayernLB-Vorstand im Zuge des Verkaufs der Formel 1 2006 an die Investmentfirma CVC gezahlt hatte.
Ecclestone sieht auch keinerlei Gründe für Unternehmen, ihr Engagement in der Formel 1 wegen der Vorfälle zu überdenken, wie es jüngst Transparency International gefordert hatte: „Nein, denn ich habe mir nichts vorzuwerfen.“ Es gebe keine korrupten Praktiken in der Formel 1, betonte er. Ecclestone kündigte zudem seinen Besuch beim Großen Preis von Deutschland in drei Wochen an: „Natürlich fahre ich nach Hockenheim.“