Erster Ausfall nach Comeback: Defekt stoppt Räikkönen
Spa-Francorchamps (dpa) - Die aufmunterndsten Worte für Kimi Räikkönen kamen von Kumpel Sebastian Vettel.
Trotz des ersten „Iceman“-Nullers nach 27 Rennen, seines ersten Ausfalls seit dem Comeback zur Saison 2012 und eines üppigen WM-Rückstands, will ihn der deutsche Spitzenreiter im Titelkampf unter keinen Umständen abschreiben. „Nein, es gibt ja mehr als 63 Punkte bis zum Saisonende“, betonte der Heppenheimer nach seinem Sieg am Sonntag beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps.
Räikkönens Rennstall fand einen smarten Titel für den aus der Sicht des Finnen höchst unglücklichen Grand Prix: „Einfach nur menschlich“, schrieben die Briten auf ihrer Internetseite. Räikkönen selbst war bedient. „Wir hatten schon zu Beginn des Rennens einige Probleme mit den Bremsen, aber wir habens erstmal hinbekommen, bis wir schließlich aufgeben mussten“, erklärte der 33-Jährige. „Wir haben eine Menge Rennen zuende bringen können und waren auch ziemlich zuverlässig. Eines Tages muss dich dein Glück aber verlassen, und heute war so ein Tag.“
Räikkönen hatte bis dahin schon genug Zeit, den ersten Frust zu verdauen. Für den Finnen wurde ausgerechnet das Rennen auf der Strecke, auf der kein anderer aktiver Formel-1-Pilot öfter gewann, zum Desaster. „Ich habe keine Bremse mehr, ich komme an die Box“, funkte der wortkarge Mann aus Espoo in Runde 26, nachdem er eine Überholaktion an Ferrari-Pilot Felipe Massa hatte abbrechen müssen. Kurz danach stieg Räikkönen schon aus seinem an der rechten hinteren Bremse rauchenden Lotus, den Helm behielt er erstmal auf dem Kopf.
Drunter dürfte es selbst beim coolen „Iceman“ gebrodelt haben. Denn der erste Ausfall seit seinem Comeback zur Saison 2012 und das Ende seiner famosen Rekordpunkteserie mit 27 Rennen in den Topten warfen ihn im WM-Kampf womöglich doch vorentscheidend aus der Bahn. Räikkönen, im Qualifying schon nur Achter, musste auch noch seinen zweiten Platz im WM-Klassement räumen. Hinter Vettel (197/Red Bull), dem Belgien-Zweiten Fernando Alonso (Ferrari/151) und dem Spa-Dritten Lewis Hamilton (Mercedes/139) rutschte Räikkönen sogar auf Rang vier ab (134).
Red-Bull-Teamchef Christian Horner rechnet im WM-Rennen nun mit einem Dreikampf - Räikkönen will er jedoch noch lange nicht von der Kandidatenliste streichen. „Man darf Kimi nicht abschreiben“, warnte der Brite. Ganz nebenbei gilt das auch für die weiteren Spekulationen um die Cockpitbesetzungen im kommenden Jahr.
Die längsten Serien in den WM-Punkten: