Fahrer ohne Interesse an Bahrain-Lage
Sakhir (dpa) - Immerhin sind auch manchem Piloten die Polizeikontrollen auf dem Weg zur Formel-1-Strecke in der Wüste von Bahrain nicht entgangen. „Das ist natürlich ein Zeichen, dass eine gewisse Unsicherheit herrscht“, räumte Adrian Sutil vom Force-India-Rennstall ein
„Aber ich habe bis jetzt keinen Zwischenfall mitbekommen oder persönlich gesehen. Von daher: Geht schon“, fügt Sutilö hinzu. Etwas oder gar eingehend hat er sich aber ebenso wie Landsmann Nico Hülkenberg nicht mit der angespannten Situation im Königreich befasst, das seit über zwei Jahren nicht zur Ruhe kommt.
„Es ist eh nicht etwas, das wir beeinflussen können“, meinte Hülkenberg. Der Sauber-Neuzugang verwies auf den Internationalen Automobilverband und das Formula One Management von Bernie Ecclestone, die für den Rennkalender zuständig sind. „Wenn die sich sicher sind, dass es sicher ist in dem Land zu fahren, treten wir auch an“, betonte Hülkenberg drei Tage vor dem Rennen an diesem Sonntag auf dem Bahrain International Circuit, etwa eine halbe Autostunde von der Hauptstadt Manama entfernt.
Nachdem Menschenrechtsorganisationen Ecclestone scharf kritisiert und britische Politiker die kurzfristige Absage gefordert hatten, soll der Formel-1-Chef nun einen Brief an mehrere humanitäre Einrichtungen in dem Inselstaat im Persischen Golf geschrieben haben. Das berichtete „welt.de“ am Donnerstag. „Es ist eine große Schande, dass ich davon nicht schon vor September 2012 erfahren habe, als der Formel-1-Kalender erstellt wurde. Jetzt ist es zu spät, noch Änderungen an dem Kalender vorzunehmen“, wurde Ecclestone aus dem Schreiben zitiert. Zur Erinnerung: 2011 war das Rennen wegen der Unruhen mit mehreren Toten abgesagt worden, 2012 erntete die Durchführung große Kritik.
Bislang hatten die politischen Auseinandersetzungen in dem Land für den 82-jährigen Ecclestone keine besonders große Rolle gespielt. Die Proteste der schiitischen Bevölkerungsmehrheit des Landes richten sich gegen das sunnitische Königshaus. Die Opposition fordert Reformen und die Freilassung von politischen Gefangenen.
Ganz geräuschlos wird auch das neunte Rennen in Bahrain nicht über die Bühne gehen. Die Februar-14-Koalition will Protestmärsche starten und versuchen, Straßen zu blockieren. Um die Lage zu kontrollieren, wurden auf dem Weg zur Strecke etliche Polizei-Checkpunkte eingerichtet.