Ferrari setzt Zeichen: Marine-Fahne auf dem Wagen
Greater Noida (dpa) - Der Formel-1-Rennstall Ferrari will beim Großen Preis von Indien ein Zeichen für zwei wegen Mordes angeklagte italienische Marinesoldaten setzen.
Die beiden werden beschuldigt, im Februar zwei indische Fischer erschossen zu haben. Die Soldaten hatten vor der Küste Indiens einen italienischen Öltanker bewacht und die Fischer mit Piraten verwechselt. Ferrari kündigte an, dass die Rennwagen am Wochenende in Greater Noida mit der Fahne der italienischen Marine auf die Strecke gehen werden. In der Hoffnung, dass „die indischen und italienischen Behörden bald eine Lösung finden würden“, teilte die Scuderia mit.
Die Hinterbliebenen der Opfer hatten sich mit Italien außergerichtlich auf eine Zahlung von umgerechnet je 144 000 Euro Entschädigung geeinigt. Dafür ließen sie ihre Klage fallen. Die indischen Behörden prüften aber weiterhin ein Gerichtsverfahren. Die Italiener allerdings argumentieren, der Fall unterliege nicht der indischen Gerichtsbarkeit, weil sich der Vorfall in internationalen Gewässern zugetragen habe. Im Mai bestellte Italien seinen Botschafter aus Indien zu Konsultationen ein.
Derzeit prüft das Höchste Gericht in Neu Delhi, ob die Marinesoldaten unter indische Gerichtsbarkeit fallen, wie ihr Anwalt MR Rajendran Nair sagte. Die beiden seien momentan gegen Kaution im Bundesstaat Kerala auf freiem Fuß, dürften aber nicht verreisen. Wenn ein indisches Gericht zuständig sei, müssten sie sich wegen Mordes verantworten.