Keine Änderungen trotz Schumachers Reifen-Kritik
Mugello (dpa) - Auch nach Michael Schumachers harter Kritik an den aktuellen Formel-1-Reifen hat Hersteller Pirelli Änderungen ausgeschlossen.
„Wenn ein Fahrer verärgert ist und 23 sind zufrieden, dann können wir nicht viel machen“, sagte Paul Hembery, Motorsportdirektor des Unternehmens, am Rande der Testfahrten in Mugello. Rekord-Weltmeister Schumacher hatte zuvor verärgert erklärt, die diesjährigen Reifen seien zu empfindlich und würden es Fahrern nicht erlauben, ans Limit zu gehen.
„Wenn Fahrer nicht gewinnen, sind sie frustriert“, konterte Hembery. Mercedes-Pilot Schumacher hatte einen unglücklichen Start in die Saison erwischt und in vier Grand Prix nur zwei WM-Punkte eingefahren. Hembery mutmaßte, der 43-Jährige sei auch verärgert, weil es in Teamkollege Nico Rosberg und Titelverteidiger Sebastian Vettel bereits zwei andere deutsche Sieger gegeben habe.
Zudem sei Kimi Räikkönen schon im vierten Rennen nach seiner Formel-1-Rückkehr Zweiter geworden. Schumacher hat es in den 42 Rennen seit seinem Comeback 2010 nicht aufs Podium geschafft. „Ich verstehe Michaels Frust“, versicherte Hembery. Schumacher habe aber nach seiner öffentlichen Kritik noch nicht das Gespräch mit den Pirelli-Verantwortlichen gesucht.
Der italienische Hersteller liefert seit dem Vorjahr den Einheitsreifen für die Formel 1. „Der Sport hat uns um eine bestimmte Herangehensweise gebeten. Wir können nur das machen, was von uns gewünscht wird“, sagte Hembery und betonte: „Der Fahrer zählt immer noch, daran gibt es keinen Zweifel.“