Rüstungsrennen mit Ferrari Lauda fordert schnellere Entscheidungen
Barcelona (dpa) - Mercedes-Teamaufsichtsrat Niki Lauda hat den Internationalen Automobilverband zu schnelleren Entscheidungen aufgefordert, um im Rüstungsrennen gegen Ferrari womöglich nicht immer zu spät zu sein.
In einem Interview der „Bild am Sonntag“ betonte der 69 Jahre alte Österreicher mit Blick auf die innovative Rückspiegel-Konstruktion des Ferrari beim Formel-1-Europa-Auftakt in Spanien: „Jetzt muss die FIA sagen, ob das erlaubt ist oder nicht.“
Sie dürfe aber nicht wieder drei Rennen vorbeigehen lassen, „in denen Ferrari etwas gefunden hat, was vielleicht in Ordnung ist, aber wir Idioten sind dann die Zweiten, die erst mal noch abwarten um zu sehen, ob es überhaupt erlaubt ist“, meinte Lauda. Die Scuderia hat die Rückspiegel am sogenannten Halo fixiert, dem Sicherheitsbügel, der seit dieser Saison vorgeschrieben ist. Vermutet wird, dass sich durch die Konstruktion aerodynamische Vorteile ergeben. Das wäre aber nicht erlaubt.
Lauda schürte auch noch mal Verdächtigungen in Sachen Ölverbrauch beim Ferrari. „Es gibt seit Saisonbeginn berechtigte oder unberechtigte Gerüchte über Ferrari. Die qualmen beim Anlassen, dass die Fetzen fliegen, aber mittlerweile ist man beim Öl, das man verbrennen darf, ziemlich limitiert“, sagte er. Die FIA habe alle Teams angeschrieben, sich zum Öl und zur Batterie zu äußern. „Das heißt: Sie untersuchen etwas und das tun sie logischerweise bei Ferrari.“ Ob die Scuderia tricksen würde, könne er nicht sagen. „Wir gehen nicht davon aus, dass sie illegal sind. Was ich sagen kann: Du kannst nicht ewig untersuchen.“