Neu diese Saison: Ohne Crashtest keine Testfahrt

Berlin (dpa) - Timo Glock ist die neue Crashtest-Regel in diesem Jahr zum Verhängnis geworden. Erstmals müssen die neuen Formel-1-Rennwagen schon vor den ersten Probefahrten die entsprechende Prüfung bestehen.

Beim Marussia MR01 hat es nicht geklappt.

Glock wird daher mit seinem Team auch nicht bei den letzten Testfahrten in Barcelona mit dem neuen Wagen fahren. Bis dato stand die Sicherheitsprüfung erst vor dem Auftaktrennen an. Der Paragraf 22.2 des Sport-Regelwerks wurde jedoch geändert.

Jedes Chassis, das bei Übungsfahrten und Rennen eingesetzt werden soll, muss in der Teamfabrik unter Aufsicht des Internationalen Automobilverbandes FIA insgesamt acht sogenannte statische Tests bestehen. Simuliert werden dabei unter anderem harte Einschläge an der Cockpit-Seite, am Unterboden des Benzintanks und an der Frontpartie. Dazu wird der Überrollbügel bei drei Prüfungen jeweils mit mehreren Tonnen belastet und darf sich dabei um nur wenige Zentimeter verformen.

Hinzu kommen dynamische Tests bei einem Prototypen des neuen Autos, die in einem von der FIA genehmigten Testzentrum ausgeführt werden müssen. Die Front, die Seite und das Heck des Rennwagens werden mit einer Geschwindigkeit von bis zu 15 Metern pro Sekunde, also 54 Stundenkilometern, gecrasht. Dabei muss die Sicherheitszelle des Piloten intakt bleiben.

Die Prüfungen dürfen beliebig oft wiederholt werden. Marussia will Ende dieser Wochen einen zweiten Versuch starten.