Perfekt: „Quick Nick“ als Kubica-Ersatz
Berlin (dpa) - 24 Tage vor dem Formel-1-Auftakt ist die Rückkehr von Nick Heidfeld ins Cockpit perfekt. Der Mönchengladbacher wird wie erwartet den verunglückten Polen Robert Kubica bei Lotus Renault vertreten.
„Ich wäre gern unter anderen Umständen in die Formel 1 zurückgekehrt, aber ich bin stolz, dass man mir diese Chance gegeben hat“, sagte Heidfeld in einer Presseerklärung. Teamchef Eric Boullier sprach vom „idealen Mann für diesen Job“.
Bei seinem einzigen Testeinsatz für Lotus Renault konnte Heidfeld die Verantwortlichen auf Anhieb überzeugen: Bestzeit. Der Rest war Formsache, nachdem das Team mehrfach betont hatte, einen routinierten Fahrer für Kubica verpflichten zu wollen. „Das Team hat einige schwere Wochen durchgemacht und wir mussten schnell reagieren. Wir haben Nick eine Chance vergangene Woche in Jerez gegeben und er hat uns wirklich beeindruckt“, erklärte Boullier, dessen Entscheidung eigentlich schon am Montag nach dem Testfahrten erwartet worden war. Heidfeld sei schnell, erfahren, gebe aus technischer Sicht ein starkes Feedback und verstehe das Auto, lobte Boullier.
Für Heidfeld nahm die Karriere damit nicht zum ersten Mal praktisch auf den letzten Drücker die entscheidende Wende. Zu seinen Williams-Zeiten erfuhr der mittlerweile 33-Jährige einmal erst fünf Minuten vor der Präsentation von seiner Weiterverpflichtung. In der vergangenen Saison war er als Mercedes-Ersatzmann und Pirelli-Testfahrer unterwegs, am Saisonende folgte ein Fünf-Rennen-Intermezzo für Sauber.
Mit Kubica verbindet Heidfeld eine gemeinsame Zeit bei BMW - dreieinhalb Jahre bildeten sie das Fahrergespann. Den ersten Sieg für den Werksrennstall fuhr damals der Pole ein. Sein deutscher Teamkollege, der die Zahl der deutschen Piloten in der Saison 2011 vorerst wieder auf sechs Piloten hochschraubt, wartet bei über 170 Rennen bis heute auf den ersten Erfolg.
Dass er dieses Jahr doch noch eine Gelegenheit bekommt, ist dem Ausfall Kubicas geschuldet, der teilweise schwere Brüche in der rechten Körperhälfte bei dem Unfall erlitt. Am 6. Februar verunglückte der 26-Jährige bei einer Rallye in Italien. Sechs Tage später saß Heidfeld am Steuer des schwarz-goldenen Lotus Renault R31, dem Experten einiges zutrauen in der kommenden Saison.
Und auch Heidfeld konstatierte bereits: „Ich habe eine gutes Gefühl für das Auto, es ist ziemlich innovativ. Ich bin extrem motiviert und kann den den Saisonstart nicht erwarten“, so der gebürtige Mönchengladbacher, der bei der nächsten Testrunde von Freitag bis Montag die Zeit nutzen kann, sich mit dem neuen Team weiter vertraut zu machen. Richtig los geht es dann am 13. März mit dem Großen Preis von Bahrain.