Prädestiniert für den Sieg: Bahrain-Meister Alonso
Sakhir (dpa) - Fernando Alonso ist prädestiniert für den Sieg in der Wüste von Sakhir. Keiner gewann das Rennen öfter. Keinem Auto lag seit der Premiere 2004 der Bahrain International Circuit besser als dem Ferrari.
Die Hälfte der bisherigen acht Auflagen gewann die Marke aus Maranello, den Anfang machte Rekordweltmeister Michael Schumacher vor neun Jahren. Alonso holte den vierten und bislang letzten Ferrari-Sieg am Persischen Golf in der Saison 2010, seinem ersten Jahr für die Scuderia. 2005 und 2006 hatte der Spanier in seinen Weltmeister-Jahren im Renault auf dem Kurs im Königreich gewonnen.
Entspannt und gut gelaunt kehrte Alonso nun zur nächsten Wüsten-Mission nach seinem ersten Saisonsieg am vergangenen Sonntag in China zurück nach Bahrain. Boxer-Shorts, Sonnenbrille unter der Ferrari-Kappe. Spätestens zur Qualifikation an diesem Samstag auf dem 5,412 Kilometer langen Kurs schaltet der 31-Jährige aber in den Kampf-Modus. „Die Gefahr kommt immer dann, wenn alles ruhig zu sein scheint“, twitterte Alonso jüngst aus seinem schier unerschöpflichen Fundus weiser Samurai-Sprüche.
Seine Worte im Fahrerlager fielen erstmal weniger martialisch aus. „Ich denke, dass wir uns noch verbessern und ein bisschen schneller werden müssen“, meinte der Spanier fast schon bescheiden. Ferrari sei nicht der Maßstab, auch wenn manch einer das nach seinem Sieg in Shanghai so sehen würde. Auch Teamchef Stefano Domenicali bremste, nachdem Ferrari neben Lotus (Kimi Räikkönen beim Auftakt in Australien) und Red Bull (Vettel in Malaysia) zu den bisher erlesenen Sieger-Teams zählt: „In Bahrain haben wir eine andere Situation mit anderen Bedingungen.“
Dennoch kann und vor allem will Alonso auf dem Kurs, auf dem er fast zehn Prozent seiner 31 Grand-Prix-Siege einfuhr, erneut gewinnen. Beim Warmfahren kam er zwar nach dem zweiten Platz am Vormittag hinter Stallkollege Felipe Massa in der zweiten Einheit nicht über Rang vier hinaus. Der Ferrari kommt aber mit den sensiblen Pirelli-Pneus gut zurecht. Und der Wagen ist schnell und bislang auch zuverlässig. Alonsos Ausfall in Malaysia nach dem zweiten Platz zu Saisonbeginn war einem Unfall geschuldet.
In der WM-Wertung liegt er trotz des Nullers in Sepang auf dem dritten Platz, der Rückstand auf WM-Spitzenreiter und Vorjahressieger Sebastian Vettel (52) beträgt neun Punkte. Zwischen den beiden liegt noch Ex-Champion Kimi Räikkönen vom Lotus-Team (49). Mit einem Sieg stünden die Chancen für Alonso also sehr gut, sich das erste Mal seit 2007 wieder als WM-Führender von seinen Landsleuten beim Heimrennen in gut zwei Wochen in Barcelona feiern lassen zu können.