Regelwerk als Knackpunkt bei Bahrain-Streit

Montreal (dpa) - Knackpunkt im Streit um die Neuansetzung des Formel-1-Rennens in Bahrain könnte der Paragraf 66 des Sport-Regelwerks des Internationalen Automobilverbands FIA werden.

Dieser besagt, dass nach Beginn der Einschreibefrist für die jeweilige Saison keine Veränderungen mehr an bestehenden Regularien vorgenommen werden dürfen. Ausnahme: Alle Teilnehmer des jeweiligen Wettbewerbs stimmen zu oder die Rennkommissare müssen wegen höherer Gewalt bzw. aus Sicherheitsgründen einschreiten.

Nach Ansicht von Experten fallen unter diesen Paragrafen auch Änderungen am WM-Kalender. Da die Rennställe mittlerweile schriftlich gegen den Bahrain-Nachholtermin am 30. Oktober und die Verschiebung der Indien-Premiere in den Dezember protestiert haben, erscheint der FIA-Beschluss als hinfällig.

Allerdings wird die Teamvereinigung FOTA von der FIA nicht offiziell anerkannt. Zudem hat sich Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali als Vertreter der Rennställe im Motorsport-Weltrat am 3. Juni nicht gegen die Kalender-Änderung gewehrt.

Für die Teams gilt nach Angaben des britischen „Guardian“ wohl zuallererst der Formel-1-Grundlagenvertrag, das sogenannte Concorde Agreement, als bindend. Dies wiederum ermöglicht Umstellungen im Rennplan, solange eine bestimmte Frist gewahrt bleibt. Das war in Sachen Bahrain anscheinend der Fall.