Reifenlotterie in der Wüste - Wer fährt was?

Sakhir (dpa) - Reifen ist nicht gleich Reifen - schon gar nicht in der Formel 1. In diesem Jahr gibt es eine weitere Sorte sowie die Möglichkeit einer dritten Mischung im Rennen, was für mehr Spannung und mehr taktische Variationen sorgen soll.

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Die Entscheidung, auf welche Reifentypen die Teams bei welchem Grand Prix setzen, müssen Wochen vorher getroffen werden. Beim Großen Preis von Bahrain kann das durchaus entscheidend sein im Kampf um den Sieg.

Wie viele Reifensorten gibt es insgesamt?

Reifenlieferant Pirelli hat insgesamt sieben verschiedene Mischungen in diesem Jahr in seinem Sortiment. Neu hinzugekommen ist der ultrasofte Reifen - der schnellste von allen, weil er der weichste ist. Gekennzeichnet durch ein Lila-Farbband. Es ist aber auch der Reifen mit der kürzesten Lebensdauer.

Wie viele Reifensorten müssen im Rennen gefahren werden?

Zwei - wie in der vergangenen Saison.

Was ist neu?

Neu ist, dass Pirelli pro Grand Prix drei statt wie bislang zwei verschiedene Reifensorten stellt. Damit sollen nach Aussage des Internationalen Automobilverbandes FIA „den Teams mehr Variationen bei den Rennstrategien“ ermöglicht werden. Aus den drei Mischungen müssen sich die Piloten für zwei entscheiden. Insgesamt 13 Sätze Trockenreifen sind pro Rennwochenende (Training, Qualifikation, Rennen) erlaubt, zehn davon dürfen die Fahrer selbst wählen - allerdings einige Wochen vor dem jeweiligen Grand Prix. Das bedeutet, dass sich die Teams schon vor dem Saisonauftakt in Australien auch festlegen mussten, welche Reifen ihre Piloten auf dem Kurs in der Wüste von Sakhir nutzen wollen.

Was heißt das konkret für Bahrain?

Wie schon beim Auftaktrennen in Melbourne gab Formel-1-Lieferant Pirelli von den fünf Mischungen der Trockenreifen - die anderen beiden Sorten sind Intermediates und Wet, die bei Regenrennen zur Verfügung gestellt werden - diese drei vor: Supersoft, Soft und Medium. WM-Spitzenreiter Nico Rosberg und Titelverteidiger Lewis Hamilton von Mercedes steht in Bahrain lediglich ein Satz der härteren und damit haltbareren Mediumreifen zur Verfügung. Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen von Ferrari haben sich indes auf drei Sätze der Mediumreifen festgelegt und dafür auf zwei Sätze der soften Reifen verzichtet. Bei den supersoften Gummis kommen alle vier Piloten jeweils auf sechs Sätze.

Wie wirkt sich das aus?

Die Konsequenzen zeigten sich schon am Freitag beim Training. Mercedes, das in Rosberg den klar Tagesschnellsten stellte vor Hamilton, ließ seine beiden Fahrer die Runden auf den weicheren Reifen drehen und schonte die härtere Medium-Mischung. Ferrari konnte mit Vettel und Räikkönen wichtige Daten mit den Mediums sammeln.