Ricciardo wird ab 2014 neuer Vettel-Teamkollege

Milton Keynes (dpa) - Kurz vor dem GP von Italien ist das Rätselraten um das begehrte Cockpit neben Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel endlich beendet. Der Australier Daniel Ricciardo löst ab 2014 seinen Landsmann Mark Webber bei Red Bull ab und soll dem dreimaligen WM-Champion Druck machen.

Das teilte der Rennstall mit. Ricciardo und Red Bull hätten sich demnach auf einen Vertrag über mehrere Jahre geeinigt.

„Es ist großartig, Daniel als Fahrer für 2014 zu bestätigen“, erklärte Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der sich jüngst beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps noch mit sichtlichem Genuss den bohrenden Fragen der Journalisten nach dem zur neuen Saison freien Platz neben Vettel gestellt hatte.

„Ich fühle mich im Moment sehr, sehr gut und offensichtlich ist eine Menge Aufregung in mir“, sagte Ricciardo. „Seitdem ich 2011 in die Formel 1 gekommen bin, habe ich gehofft, dass das passieren würde und der Glaube daran ist in mir immer größer geworden.“

Mit Ricciardo wird der von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz propagierte Ausbildungsgedanke gestärkt. Denn der 24-jährige Australier wechselt vom Schwesterteam Toro Rosso zum Weltmeister-Rennstall und geht damit einen Weg, den auch der Heppenheimer Nummer-Eins-Fahrer gegangen war. Denn Vettel war zur Saison 2009 befördert worden.

Mit der Personalie Ricciardo, der in dieser Saison mit zwölf Zählern auf Platz 14 der Fahrerwertung liegt, gehen auch Wochen und Monaten der wildesten Spekulationen bei Red Bull zu Ende. Lotus-Pilot und Vettel-Kumpel Kimi Räikkönen hatte sich lange als hartnäckiger Kandidat gehalten. Schließlich war auch Ferrari-Star Fernando Alonso in die heiße Lotterie hineingeraten.

Ricciardo bekommt nun eines der begehrtesten Cockpits der Formel 1 - und eines der schwersten. Denn der Strahlemann aus Perth tritt in die Fußstapfen von Vettels „In-Team-Feind“ Webber, der 2014 ins Sportwagenprogramm von Porsche wechselt. Inklusive dieser Saison haben sich Vettel und Webber im Red Bull fünf Jahre bis ans Limit getrieben und eine der erfolgreichsten Fahrerpaarungen der Formel-1-Historie abgegeben - drei Fahrertitel inbegriffen.

Der 37 Jahre alte PS-Oldie Webber hatte erst vor dem Großen Preis von Belgien Landsmann Ricciardo praktisch Grünes Licht für seine Nachfolge bei Red Bull gegeben. „Ich denke, die Entscheidung ist gefallen. Ich denke, wir alle wissen, wer es ist und ich bin glücklich mit dieser Entscheidung. Es ist gut für ihn und gut für Australien“, hatte Webber dem australischen Sender Channel 10 nach Angaben des „Sydney Morning Herald“ gesagt.

Eine Bestätigung der Red-Bull-Chefs gab es zunächst nicht. Jetzt, mit etwas Verspätung herrscht Gewissheit. Und Ricciardo weiß: An den Leistungen seines Vorgängers im Team von Vettel wird er gemessen werden.