Teamchef Horner macht sich keine Sorgen um Vettel
Barcelona (dpa) - Teamchef Christian Horner bleibt entspannt. So wie sein strauchelnder Weltmeister-Pilot Sebastian Vettel nach Einschätzung des Briten auch.
„Ich sehe keine Unterschiede zu früher. Er ist in guter Form, er ist zuversichtlich. Er ist aber auch relaxed. Er arbeitet so mit dem Team, wie er das immer gemacht hat“, sagte der Red-Bull-Teamchef in einem dpa-Interview nach dem Formel-1-Training zum Großen Preis von Spanien . Vettel hatte zuvor die Trainingsfahrten nach nur vier Runden vorzeitig beenden müssen.
Es sieht so aus, dass was auch immer Sie mit Sebastian Vettels Auto machen, der Fehlerteufel drinsteckt. Stimmt das?
Christian Horner: Es ist ein Problem gewesen, das in jedem Auto hätte auftreten können.
Ist es ein falscher Eindruck, dass an seinem Auto so viele Defekte in den vergangenen Jahren nicht aufgetreten sind wie in dieser Saison?
Christian Horner: Ich denke, das ist ein falscher Eindruck. Wenn man die Wintertests betrachtet mit der neuen Technologie, die wir haben, sind wir bemerkenswert zuverlässing in den ersten vier Rennen gewesen.
Wie geht Sebastian Vettel mit dieser für ihn dennoch ungewohnten Situation um?
Christian Horner: Ich sehe keine Unterschiede zu früher. Er ist in guter Form, er ist zuversichtlich. Er ist aber auch relaxed. Er arbeitet so mit dem Team, wie er das immer gemacht hat. Wir hatten 2012 auch schon mal einen schlechten Start in die Saison und uns in die Saison zurückgekämpft. Sebastian gibt niemals auf.
Momente der Verzweiflung gab es also nicht?
Christian Horner: Nein, nein auf keinen Fall. Wir arbeiten als Team eng zusammen. Wir sind eine Einheit.
Welches Problem hat er mit dem Wagen?
Christian Horner: Er hat noch nicht das Gefühl für das Auto, das er einfach braucht. Aber wir sind auf dem Weg, das zu erreichen.
Worum genau geht es dabei?
Christian Horner: Es geht viel um die Kontrolle des Motors. Zum Beispiel wie er beim Bremsen reagiert. Das muss vorhersagbar sein. In diesem Bereich holt er normalerweise viel Zeit auf einer Runde heraus. Wenn es aber nicht vorhersehbar ist, ist das sehr schädlich für ihn.
Muss er denn seinen Fahrstil dem Auto anpassen oder muss das Auto auf seine Fahrweise umgestellt werden? Oder beides?
Christian Horner: Man muss sich normalerweise in der Mitte treffen. Wir hatten genau das auch 2012 mit dem Auspuff als sich die Regeln änderten. Wir haben es hinbekommen, dass Auto entsprechend zu entwickeln, Sebastian hat seinen Stil enstsprechend angeglichen. Der Rest ist Geschichte.
Wie kann man denn erklären, dass Neuzugang Daniel Ricciardo mit dem Wagen deutlich besser zurecht kommt?
Christian Horner: Daniel fährt sehr gut. Er hatte in den vergangenen Jahren einige Autos, die schwer zu fahren waren. Das war ein gutes Training für ihn.
ZUR PERSON: Christian Horner (40) ist seit dem Einstieg von Red Bull zur Saison 2005 der Teamchef. In den vergangenen vier Jahren räumte er mit dem Rennstall die Titel in der Fahrer- und der Konstrukteurswertung ab.