Teamchef: Vettel hat phänomenalen Lauf hingelegt

Singapur (dpa) - Auch sein Teamchef ist von Sebastian Vettels Konstanz in dieser Saison ziemlich überrascht, stellte der Christian Horner in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa fest.

Zumal für den Briten feststeht: „In vielerlei Hinsicht ist es eine größere Herausforderung, den Titel zu verteidigen, weil die Erwartungen steigen und man plötzlich vom Jäger zum Gejagten wird.“

Am Sonntag kann Vettel beim Formel-1-Nachtrennen in Singapur zum zweiten Mal Weltmeister werden. „Ich denke, in diesem Jahr hat er einen phänomenalen Lauf hingelegt, was die Ergebnisse betrifft. Und das ist absolut verdient“, lobte Horner den 24 Jahre alten Hessen.

Was ist schwieriger: Den WM-Titel zu holen oder ihn zu verteidigen?

Horner: „In vielerlei Hinsicht ist es eine größere Herausforderung, den Titel zu verteidigen, weil die Erwartungen steigen und man plötzlich vom Jäger zum Gejagten wird. Daher denke ich: Es ist eine Sache, den Titel zu holen, es ist eine andere, dort oben zu bleiben.“

Wie würden Sie den Unterschied zwischen Sebastian Vettel aus dem Jahr 2010 und Sebastian Vettel in diesem Jahr beschreiben?

Horner: „2011 profitiert Sebastian davon, dass er mehr Erfahrung hat. Er hat vom Titelrennen im vergangenen Jahr viel gelernt. Man vergisst leicht, wie jung er noch ist und wie relativ wenige Rennen er bislang erst bestritten hat. Ich denke, in diesem Jahr hat er einen phänomenalen Lauf hingelegt, was die Ergebnisse betrifft. Und das ist absolut verdient.“

Sind Sie denn überrascht von Vettels Dominanz in diesem Jahr?

Horner: „Ja und nein. Ich denke, Sebastian hatte im vergangenen Jahr manchmal auch großes Pech. Mindestens bei drei Rennen - in Südkorea, Australien und in Bahrain - stand er vor dem sicheren Sieg, bis er vom Pech gebremst wurde. In diesem Jahr hat er alles unglaublich gut gemacht. Seine bisherige Beständigkeit ist bemerkenswert. Und er wird immer noch stärker und stärker.“

Was macht das Fahrer-Duo Mark Webber/Sebastian Vettel so erfolgreich?

Horner: „Sie sind eine starke Paarung. Mark ist ein sehr harter Widersacher. Er pusht Sebastian sehr hart. Sie sind beide in unterschiedlichen Etappen ihrer Karriere, und es ist eine sehr gute Balance im Team. Daher war es ein Kinderspiel, die Zusammenarbeit um weitere zwölf Monate zu verlängern.“