Vettels logischer Schritt

Sebastian Vettel hat in der Formel 1 mit gerade einmal 27 Jahren alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Wenn man trotzdem nach einem „Makel“ suchen möchte: Der Heppenheimer hat seine vier WM-Titel mit dem wenig Emotionen auslösenden Red-Bull-Team errungen.

Ein Kommentar von Andreas Reiter.

Zudem läuft die aktuelle Saison alles andere als zufriedenstellend für ihn. An diesem Punkt gibt es nur zwei Möglichkeiten für Vettel: Entweder aufhören — was mit 27 Jahren reichlich früh wäre — oder ein Wechsel zu einem anderen Top-Team.

Der Traum aller Formel-1-Piloten ist nach wie vor ein Engagement bei Ferrari, dem Fixstern am Himmel der Vollgas-Branche. Mehr Emotion geht nicht, mehr Renommee erst recht nicht — wenn man denn gewinnt. Der Zeitpunkt des Wechsels ist gut gewählt, weil die Scuderia seit Jahren dem ganz großen Erfolg hinterher fährt. Den letzten Fahrertitel gab es 2007 mit Kimi Räikkönen und viel Glück. Für das erfolgsverwöhnte Team aus Maranello ist das eine eindeutig zu lange Durststrecke.

Der neue Ferrari-Chef Sergio Marchionne will sofort Erfolge sehen. Und kein aktueller Pilot verkörpert den Erfolg annähernd so wie Sebastian Vettel. Mit den Möglichkeiten von Ferrari und dem Können des vierfachen Weltmeisters könnte eine neue Traumkombination entstehen. Wie es sie einst zwischen Michael Schumacher und Ferrari gegeben hat.

andreas.reiter@wz-plus.de