Webber: „Versuchen, Vettels Lauf zu stoppen“
Silverstone (dpa) - Mark Webber liegt in der Formel-1-Gesamtwertung hinter Red-Bull-Teamkollege Sebastian Vettel und Jenson Button (McLaren) auf Platz drei. Doch Webber, der 2010 bis zum letzten Rennen um den Titel mitfuhr, hat bereits 77 Punkte Rückstand auf Vettel.
Ein Sieg fehlt dem Australier in diesem Jahr auch noch. Vor dem neunten Saisonrennen am Sonntag in Silverstone bläst der 34-Jährige jedoch im Interview der Nachrichtenagentur dpa zum Angriff auf seinen Teamkollegen. Allen Gerüchten zum Trotz rechnet er zudem mit einer baldigen Vertragsverlängerung bei Red Bull.
Mit welchen Erwartungen kommen Sie nach Silverstone?
Webber: „Die Strecke liegt uns sehr. Also gibt es keinen Grund, dort nicht um den Sieg zu kämpfen, das ist unser Ziel. Ich selbst würde dort gern wieder anfangen zu siegen. Wir müssen gut sein, es wird hart. Aber wir werden stark sein.“
Inwiefern wird das Zwischengas-Verbot Sie und Ihr Team treffen?
Webber: „Ich denke, so wie alle anderen Top-Teams auch.“
Bislang musste Red Bull im Rennen entweder gegen McLaren oder Ferrari kämpfen. Wen erwarten Sie diesmal, nach dem endgültigen Zwischengas-Verbot, als Ihren stärksten Gegner?
Webber: „Ich denke McLaren. Ferrari schien bislang sehr gut auf Strecken mit weniger schnellen Kurven und langen Geraden.“
Wie beurteilen Sie Ihre eigene Saison bislang?
Webber: „Bislang war sie gut, ich hatte mehrere sehr gute Resultate. Natürlich würde ich gerne bald siegen. Da bin ich aber ganz zuversichtlich. Ich habe recht viele Punkte bis jetzt, aber die Saison von jedem sieht im Vergleich zu Sebastians durchschnittlich aus. Er ist phänomenal gestartet. Jetzt sollte auch ich mit den Siegen anfangen.“
Vettel scheint diese Saison noch stärker zu sein. Was ist der Grund für seine Serie und gibt es überhaupt eine Chance, seinen zweiten Titel in Folge noch zu verhindern?
Webber: „Ja, die gibt es. Er ist natürlich momentan super drauf und er hat die große Chance, die WM in den kommenden fünf oder sechs Rennen zu entscheiden. Aber man muss einfach weiter versuchen, seinen Lauf zu stoppen. Es ist unser aller Aufgabe, nicht nur meine, alles zu versuchen, um ein paar andere Rennsieger zu haben. Ich war in diesem Jahr nie näher dran als in den letzten Rennen. Im Qualifying etwa war es bisher sehr eng. Ich werde alles versuchen. Er hat die Messlatte natürlich sehr hoch gelegt, es wird eine große Herausforderung.“
Zuletzt gab es Gerüchte, dass Lewis Hamilton zu Red Bull wechseln könnte. Hat das Auswirkungen auf Ihre Zukunft beim Team?
Webber: „Nein, ich denke, so etwas ist zu dieser Zeit in der Saison normal. Ich bin lange genug dabei, um zu wissen, dass das keine große Sache ist.“
Verspüren Sie denn mehr Druck dadurch, dass Ihr Vertrag ausläuft?
Webber: „Nein, ich allein bin verantwortlich dafür, wie es weitergeht. Ich habe in den vergangenen Jahren sehr gut für das Team gearbeitet. In den kommenden Monaten werden wir eine Entscheidung darüber treffen, was wir tun werden. Aber die Dinge sehen sehr gut aus für die Zukunft.“
Was ist denn Ihr Ziel für die restliche Saison?
Webber: „Ein paar Rennen zu gewinnen. Ich stand zum Saisonstart einige Male auf dem Podium, aber natürlich wäre es schön, auch ein paar Siege zu erreichen. Wenn wir es schaffen können, Sebastians Lauf zu stoppen, ist das mein nächstes Ziel.“