Weltmeister Vettel kämpft für den Ring

Der Eifelkurs zieht Fans und Fahrer in seinen Bann, steht aber vor der Pleite.

Nürburgring. Die Silberpfeile erlebten ihre Geburtsstunde, Jackie Stewart hob die „Grüne Hölle“ aus der Taufe und Niki Lauda kämpfte dort um sein Leben. Seit Jahrzehnten fasziniert der Nürburgring Fans und Fahrer der Formel 1. Und daran hat sich auch vor dem möglicherweise letzten Rennen auf dem Eifelkurs nichts geändert.

„Die Strecke macht sehr viel Spaß, und es bedeutet sehr viel, gerade mit der Historie, die hier fast so präsent ist wie nirgends anders auf der Welt“, sagte Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel (Foto). „Wenn man das Rennen hier verlieren würde, wäre das schade. Auch für uns.“ Ob Motorsporthistorie im Großen oder persönliche Glückskapitel im Kleinen. „Er wird immer was Besonderes sein“, schilderte Vettels Landsmann Timo Glock.

Der Nürburgring, um dessen Formel-1-Zukunft pünktlich vor dem 40. Grand Prix eine heiße Diskussion mit offenem Ausgang entbrannt ist, zieht Fans und Fahrer in seinen Bann. „Speziell für mich als Mercedes-Pilot ist dieses Rennen etwas ganz Besonderes.

Der Nürburgring und Mercedes haben eine lange gemeinsame Geschichte. Das wird mir immer wieder bewusst, wenn wir dort sind“, erklärte Nico Rosberg. Denn in der Eifel erlebten 1934 die Silberpfeile ihre Geburtsstunde. In diesem Jahr tritt Mercedes zum ersten Mal seit 1955 auf dem Nürburgring wieder mit einem Werksteam an. Und Rosberg darf den alten Silberpfeil von 54er-Sieger Juan Manuel Fangio noch einmal über die legendäre Nordschleife pilotieren. Sie ist es, die den Nürburgring vor allem geprägt hat. Sie ist es, die den dreimaligen Weltmeister Jackie Stewart zur Bezeichnung „Grüne Hölle“ hinriss. Sie ist es, die dem ebenfalls letztlich dreimaligen Weltmeister Lauda bei dessen schrecklichem Feuerunfall 1976 fast das Leben gekostet hätte.

Danach machte die Formel 1 erstmal einen Bogen um den Nürburgring, 1984 kehrte der Kurs auf den Rennkalender zurück. Ohne Nordschleife. Die Streckenlänge des aktuellen Grand-Prix-Kurses beträgt 5,148 Kilometer, früher waren es immerhin 28.