Weltverbandschef Todt kontert Kritik

Sakhir (dpa) - In der Diskussion um die Technikrevolution in der Formel 1 hat sich Automobil-Weltverbandschef Jean Todt entschieden gegen Kritiker zur Wehr gesetzt.

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„Wie kann man schon nach zwei Rennen ein Urteil fällen? Es kommt mir so vor, als würden George Lucas und Brad Pitt ihre nächsten Filme schlechtreden, nach dem Motto: Geht nicht ins Kino“, zitierte das Fachmagazin „Auto, Motor und Sport“ den Franzosen am Rande des Großen Preis von Bahrain. „Mir kommt es so vor, als nutzen einige Herren ihre Kritik dazu, um Politik in eigener Sache zu machen.“

Todt ging damit insbesondere auf Konfrontationskurs zu Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone, Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo und Red-Bull-Teambesitzer Dietrich Mateschitz. Auch Sebastian Vettel hatte sich abfällig über die deutlich leiseren Turbomotoren geäußert und die Geräuschkulisse sogar mit einem Staubsauger verglichen.

Für Kritik des in dieser Saison schwächelnden Weltmeister-Rennstalls hat Todt kein Verständnis. „Hat sich einer der Wettbewerber beschwert, als Red Bull letztes Jahr alles gewonnen hat? Mercedes, Renault und Ferrari wissen seit fünf Jahren, welche Motoren auf sie zukommen“, erklärte der 68-Jährige. „Dabei hat Mercedes einfach einen besseren Job gemacht. So etwas passiert im Motorsport.“

In der Debatte um die Lautstärke der Aggregate will Todt einlenken. „Ich kann verstehen, dass den Leuten der Sound zu leise ist. Wir werden nach Möglichkeiten suchen, wie wir die Motoren wieder etwas lauter machen können“, sagte er weiter.