Der Kämpfer Michael Schumacher

Berlin (dpa) - Wenn nicht er, wer dann? Michael Schumacher ist ein Kämpfer, wie alle seine Weggefährten wissen. Als er vom Skiunfall seines früheren Rivalen gehört hatte, twitterte der ehemalige Formel-1-Weltmeister Jenson Button: „Michael hat mehr als jeder andere die Stärke, das durchzustehen.“

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Schließlich kam Schumacher in seiner Karriere immer zurück. Er stieg 98 Tage nach seinem schwersten Unfall in der Motorsport-Königsklasse wieder ins Rennauto und saß auch ein Jahr nach einem schweren Motorradcrash hinterm Formel-1-Steuer.

Schumacher schuftete für den einzigartigen Erfolg, er schindete sich selbst. „Ich war an Deinem ersten Testtag für Ferrari da, und als wir um sieben Uhr morgens ankamen, warst Du schon an der Strecke und hast auf uns gewartet“, erzählte jüngst ein Ferrari-Ingenieur. Und Feierabend war erst, wenn der Wagen so funktionierte, wie er sollte.

So brachte Schumacher der Scuderia den Ruhm fast schon vergessener Tage zurück, nachdem er mit zwei WM-Titeln in der Tasche zur Saison 1996 von Benetton zum italienischen Traditionsteam gewechselt war. Aufgeben gab es in der Karriere des siebenmaligen Weltmeisters, 91-fachen Grand-Prix-Gewinners und 68-maligen Polesetters nicht.

Am Ende der Saison 2006 verabschiedete sich Schumacher, die Batterien waren einfach leer. Karriereende. Er arbeitete als Berater für den Rennstall weiter, frönte seinen Leidenschaften und genoss das Familienleben. Dann aber flog er mit einem Rennmotorrad im spanischen Cartegana ab, lag im Kies.

Erst später wurde bekannt, wie heftig der Crash im Februar 2009 gewesen war. „Die Verletzungsfolgen vom Motorrad-Unfall im Februar, als ich mir Brüche im Bereich Kopf und Hals zugezogen habe, sind leider noch immer zu schwer“, räumte Schumacher seinerzeit ein. Die Folge: Ein Comeback für Ferrari als Ersatz für den damals verunglückten Felipe Massa im Sommer desselben Jahres platzte.

Schumacher kam dennoch wieder. Am 23. Dezember 2009 verkündeten er und Mercedes die Formel-1-Rückkehr. Schumacher hatte für drei Jahre bei den Silberpfeilen unterschrieben. Es lief aber nicht. Kein Sieg, vom Titel war nicht mal zu träumen. Schumacher ließ sich davon aber nicht unterkriegen, hielt aller Kritik stand und punktete im Gegenzug mit seiner bis dahin öffentlich eher weniger bekannten lockeren Art. Vorzeitiger Rückzug: Auf keinen Fall.

„Konsequenz, das weiß man aufgrund seiner Formel-1-Karriere, ist eine der hervorstechenden Eigenschaften von Michael Schumacher“, schrieb seine jetzige Managerin Sabine Kehm in einem Buch über den siebenmaligen Champion nach dessen erstem Rücktritt 2006. Schumachers ehemaliger Weltmeister-Teamchef bei Benetton, Flavio Briatore, fasste es noch etwas kürzer zusammen: „Er gibt niemals auf.“