Wolff zu Ärger um Funkspruch: „Aus der Welt geschafft“
Wien (dpa) - Lange Telefonate mit seinen Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg sollen nach Angaben von Motorsportchef Toto Wolff den Funkspruch-Ärger aus dem Budapest-Rennen erledigt haben.
„Diese Sache ist damit aus der Welt geschafft“, sagte Wolff am Mittwoch bei einem Termin des Deutschen Tourenwagen Masters in Wien. Die DTM fährt am Sonntag in Spielberg. Hamilton hatte beim Formel-1-Grand-Prix in Ungarn die Anweisung bekommen, den WM-Führenden Rosberg überholen zu lassen - sich aber geweigert. Rosberg beschwerte sich deshalb, Hamilton war wegen der Ansage verärgert. Der Brite hat selbst noch Chancen auf den Titel.
In getrennten Telefonaten sei den Fahrern nun in jeweils eineinhalb Stunden eindringlich in Erinnerung gerufen worden, dass Teamanweisungen Folge zu leisten sei, berichtete Wolff. „Wenn Paddy (Lowe, Technikdirektor) auf dem Funk etwas sagt, dann gilt das. Das ist zu befolgen, auch wenn es den Fahrern in diesem Moment irrational erscheint“, betonte der Wiener. „Wenn ich auf den Funk muss, dann ist es schon zu spät.“
Auch Hamilton habe das akzeptiert. Sanktionen hat er nach seinem Ungehorsam aber nicht zu befürchten. Wolff äußerte auch Verständnis für den Ex-Weltmeister. Um Ärger in einer ähnlichen Situation künftig zu vermeiden, werde eine Teamvereinbarung bis zum nächsten Rennen schriftlich ergänzt. „Unsere Vereinbarung von Saisonbeginn besagt, dass man das andere Auto nicht behindern darf, wenn es auf einer anderen Strategie ist“, erklärte Wolff. „Aber was heißt behindern?“
Ergänzt werde nun, dass der hinterherfahrende Pilot deutlich zeigen müsse, dass er schneller sei, bevor ein Überholvorgang angewiesen werden kann. „Niemand soll vom Gas gehen müssen“, sagte Wolff.
Vor dem zwölften von geplanten 19 Rennen in Spa am 24. August liegt Rosberg mit 202 Punkten elf Zähler vor Teamkollege Hamilton. Daniel Ricciardo im Red Bull hat bereits 71 Punkte Rückstand.