Krawalle nach Tod eines Sportfans in Polen
Warschau (dpa) - EM-Gastgeber Polen kommt nicht zur Ruhe. Acht Monate vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft ist es nach dem Tod eines Speedway-Fans bei Siegesfeiern im polnischen Zielona Gora (Grünberg) in der Nacht erneut zu schweren Krawallen gekommen.
Der junge Mann sei beim Überqueren einer Straße von einem Zivilwagen der Polizei erfasst und getötet worden, sagte Polizeisprecher Mariusz Sokolowski. Nach dem Zwischenfall griffen Hooligans die Beamten an. Randalierer zerstörten dabei mehrere Polizeifahrzeuge, schlugen Schaufenster ein und demolierten eine Tankstelle. Eine Polizistin musste mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Elf Hooligans wurden festgenommen.
Tausende Einwohner der westpolnischen Stadt hatten den Sieg ihrer Mannschaft, Stalmet, bei der Speedway-Meisterschaft Polens gefeiert. Der polnische Regierungschef Donald Tusk brach seine Wahlkampftour vor der Parlamentswahl am 9. Oktober ab, kehrte nach Warschau zurück und will sich dort mit der Polizeiführung treffen. Polen war in den vergangenen Monaten durch Ausschreitungen am Rande von Fußballspielen immer wieder in die internationalen Schlagzeilen gerückt.