Magazin: Treffen von Ecclestone mit Renault-Boss

Stuttgart (dpa) - Nach der Dauerdiskussion um die Reifen gewinnt nun auch die Debatte um die Kosten für die neuen Formel-1-Motoren an Dynamik.

Nach Informationen des Fachmagazins „Auto, Motor und Sport“ werden sich Chefvermarkter Bernie Ecclestone und Renault-Konzernchef Carlos Ghosn in Paris treffen. Sie wollen sich demnach über die Preispolitik des Motoren-Herstellers unterhalten. Eine Renault-Sprecherin wollte sich nicht zu dem möglichen Termin äußern.

Die für die Saison 2014 neu entwickelten Sechszylinder-Motoren werden für die Kunden der Hersteller Mercedes, Ferrari und Renault mehr als doppelt so teuer wie die bisherigen V8-Triebwerke. Vor allem den Mittelklasse-Rennställen sind die Preise schlicht zu hoch. „Unbezahlbar“, heißt es von deren Seite.

Wie „Auto, Motor und Sport“ unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, haben die Kunden von Renault in der Konzern-Zentrale die ihrer Meinung nach zu hohen Preise moniert. Neben Sebastian Vettels Red-Bull-Team beliefern die Franzosen derzeit auch Williams, Lotus und Caterham. Die drei letztgenannten Teams sind finanziell aber schlechter gestellt als der Weltmeister-Rennstall. „Er ist ganz schön beeindruckend“, hatte Triple-Champion Vettel bei einem Besuch der Renault-Fabrik über den V6 gesagt.

Den Herstellern sind die Probleme bewusst. „Wir müssen darauf schauen, dass die Motoren auch in Autos landen und die Teams nicht umbringen“, hatte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erst im März am Rande des Großen Preises von Malaysia eingeräumt. Der Konzern beliefert neben seinem Werksteam auch Force India und McLaren.

Der britische Traditionsrennstall um den früheren Weltmeister Jenson Button könnte aber künftig als Kunde wegfallen. Denn Medienberichten zufolge kehrt der japanische Autokonzern Honda in die Formel 1 zurück.

Wie japanische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf informierte Kreise berichteten, entschied die Honda Motor Co., 2015 als Motorenlieferant des früheren Partners McLaren in die Königsklasse zurückzukehren. Honda-Chef Takanobu Ito werde dies voraussichtlich noch diese Woche offiziell bekanntgeben, hieß es.

Honda hatte zuletzt 2008 an der Formel 1 teilgenommen. Wegen finanzieller Schwierigkeiten in Folge des Zusammenbruchs der US-Investmentbank Lehman Brothers stiegen die Japaner aus. Doch inzwischen hat sich die Lage für Honda wieder verbessert.