Mit Seriensieg Nummer 13 will VW Wiedergutmachung
Trier (dpa) - Mit dem 13. Sieg in Serie will VW die perfekte Wiedergutmachung für die verkorkste Heimrallye vor einem Jahr leisten - zur Krönung winkt schon der Team-Titel.
Bereits im fünftletzten Saisonlauf können die Wolfsburger ihren Weltmeisterschafts-Erfolg in der Konstrukteurswertung wiederholen. Und wenn alles nach dem Geschmack von VW-Motorsportdirektor Jost Capito läuft, steht nach dem Asphalt-Abenteuer in und um Trier auch fest, dass der Fahrertitel ebenfalls wieder in die niedersächsische Autostadt geht.
„Mit der Rallye Deutschland haben wir seit dem vergangenen Jahr noch eine Rechnung offen, denn ausgerechnet beim Heimspiel das Podium zu verpassen, ist keine schöne Erinnerung“, erinnerte Capito an den bislang letzten WM-Lauf, der nicht mit einem VW-Sieg endete. Danach gewann Sébastien Ogier auf dem Weg zum Titel sämtliche Saisonrennen 2013. In diesem Jahr kamen fünf hinzu, die restlichen drei Erfolge gingen auf das Konto seines finnischen VW-Kollegen Jari-Matti Latvala.
Im Klassement bedeutet das vor dem Auftakt der Deutschland-Rallye an diesem Freitag: Der Franzose Ogier führt mit 187 Punkten, Lattvala ist mit 143 Zählern Zweiter. Dritter ist der Norweger Andreas Mikkelsen (95) - ein weiterer VW-Pilot. Auf Rang vier folgt in Mads Ostberg im Citroen der erste Nicht-VW-Mann mit 66 Punkten. Dies heißt: Hat Ogier nach dem VW-Heimrennen mindestens noch 112 Punkte Vorsprung auf Ostberg, kann auch der Citroen-Angestellte in die Titelvergabe nicht mehr eingreifen.
„Beim Heimspiel steht das ganze Team stärker unter Druck als bei anderen Rallyes, was aber auch von Vorteil sein kann, weil man dann in der Regel noch fokussierter ist“, meinte Ogier, der vor einem Jahr ebenso wie Latvala wegen eines Unfalls ausgeschieden war. Auch diesmal macht sich der Franzose auf einiges gefasst: „Die Rallye Deutschland wird auf jeden Fall keine Spazierfahrt.“
Zumal die Rallye als WM-Lauf nie ein gutes Pflaster für deutsche Hersteller war, stattdessen siegte immerzu Citroen. Der aktuelle Top-Pilot Ostberg der Franzosen gibt sich aber eher bescheiden: „Wenn alles gut läuft, ist ein Platz in den Top 5 möglich.“ Keine Rede vom Sieg beim Norweger.
Insgesamt 18 Wertungsprüfungen über 326,02 Kilometer müssen Ogier, seine Markenkollegen und Rivalen überstehen. Durch malerisch gelegene Weinberge, über Landstraßen und vor allem auf dem Truppenübungsplatz Baumholder - jeder Fehler wird bestraft.
Mit 89 Wagen verzeichnet die diesjährige Auflage eine Rekordmarke. Chancen auf eine starke Platzierung hat dabei auch der ehemalige Formel-1-Pilot Robert Kubica. Der Pole nutzte im vergangenen Monat eine Asphalt-Rallye in der Toskana zur Vorbereitung - mit dem klaren Sieg dort tankte er weiteres Selbstvertrauen für den Auftritt im Ford Fiesta RS WRC in der Eifel. „Manche haben ziemlich große Hoffnungen, was mein Ergebnis betrifft, aber ich denke, wir sollten realistisch bleiben“, meinte Kubica. „Es gibt mindestes sechs oder sieben Fahrer, die um einen Platz auf dem Podium fahren.“ Allein drei davon steuern den VW Polo WRC.