Reifenschaden und Schreckmoment: Aber Zitzewitz holt auf
Chilecito (dpa) - Nicht mal ein Reifenschaden und „ein Schreckmoment“ haben Dirk von Zitzewitz und Giniel de Villiers bei der Jagd auf das Spitzenduo bei der legendären Dakar aufhalten können. Die deutsch-südafrikanische Kombination machte bei der dritten Etappe weiteren Boden gut.
Im Ziel in Chilecito verkürzten der deutsche Beifahrer Zitzewitz und sein Pilot als Tageszweite den Rückstand auf die Dakar-Führenden Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (Katar/Frankreich) um mehr als zwei Minuten.
„Die Prüfung heute war viel härter als erwartet“, sagte Zitzewitz nach den 284 Kilometern von San Juan nach Chilecito in Argentinien. Wie schon am Montag erreichte das Duo im Toyota Hilux den zweiten Etappenplatz, diesmal allerdings hinter dem argentinischen Gespann Orlando Terranova/Bernado Graue vom hessischen X-raid-Team im BMW Mini. 2011-Sieger Al-Attiyah, der die zweite Etappe gewonnen und damit auch die Gesamtführung übernommen hatte, kam im Mini diesmal nur auf Platz fünf.
Im Klassement hat der Katarer, dem der Auftaktsieg am Sonntag wegen eines Regelverstoßes aberkannt worden war, nun exakt noch 5:18 Minuten Vorsprung auf Zitzewitz und Villiers. Die beiden konnten die Dakar 2009 bereits gewinnen. Dritter sind Terranova/Graue mit 18:05 Minuten mehr auf dem Konto als Al-Attiyah und damit fast 13 Minuten Rückstand auf Platz zwei. Auf Rang vier folgt der ehemalige Rallye-Weltmeister und Dakar-Gewinner Carlos Sainz im Wagen von Rückkehrer Peugeot (+19:32 Minuten) vor dem weiteren Toyota-Duo mit Yazeed Al-Rahji aus Saudi-Arabien und dem Berliner Co-Piloten Timo Gottschalk (+20:08).
Obwohl für Zitzewitz und seinen Fahrer de Villiers auch nicht alles nach Plan lief, stellte der Karlshofer fest: „Heute hat alles gepasst.“ Gleichwohl hatten die beiden nach 80 Kilometern einen Reifenschaden zu beklagen. Die Zeit für den Radwechsel - anderthalb Minuten - holten sie aber wieder auf. Vor allem dank des Co-Piloten.
„Die Navigation war heute in den Flussbetten knifflig, aber wir haben den Weg anders als unsere Konkurrenz ganz gut gefunden. Giniel hat heute darüber hinaus super in den Rhythmus gefunden, und auch beim Auto hat alles gepasst“, betonte Zitzewitz, ehe er von einem „kleinen Schreckmoment“ kurz vor dem Ende berichtete, „als wir einen harten Schlag erwischt haben und das Auto auf der Nase gelandet ist“. Dennoch pirschte sich das Duo vor der Etappe an diesem Mittwoch von Chilecito nach Copiapó über den Paso de San Francisco in über 4700 Metern Höhe an die Führenden ran.