Reining-Demo und Formel 4 - Die Schumacher-Kinder

Aachen (dpa) - Sohn Mick wird im Schumacher-S auf dem Nürburgring mit seinem Formel-4-Rennwagen Gas geben. Tochter Gina tritt bei der Reit-EM in Aachen auf. Beides liegt nicht weit entfernt von Kerpen, der Stadt, in der ihr Vater aufwuchs.

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Am 14. August sind Michael Schumachers Kinder parallel im sportlichen Einsatz. Und beide werden wieder besonders im Fokus stehen. „Sie treten ebenso wie viele andere Jugendliche bei sportlichen Wettbewerben an. Ohne ihren Namen wäre die Zahl der Berichterstatter bei einem Demo-Auftritt im Reining oder der Formel 4 sicher deutlich geringer“, sagte Michael Schumachers Managerin Sabine Kehm der Deutschen Presse-Agentur.

Für Mick Schumacher, 16 Jahre jung, wird es das fünfte Rennwochenende in der ADAC Formel 4 sein. Es dürfte dennoch auch wieder ein besonderes für den ehemaligen Kart-Vizeweltmeister werden. 2007 wurde eine schnelle Links-Rechts-Kurvenkombination des Kurses in der Eifel nach seinem Vater, dem Ende 2013 beim Skifahren verunglückten siebenmaligen Formel-1-Weltmeister, benannt. Beim Training sowie der Qualifikation und den folgenden Rennen am 15. (2) und 16. August (1) wird Mick, bislang einmaliger Saisonsieger, auch diesen Streckenabschnitt mehrfach passieren.

Schwester Gina, 18 Jahre jung, wurde von den Verantwortlichen der Reit-EM in Aachen für eine Demo-Show im Reining, einer Disziplin im Westernreiten, engagiert. „Das waren rein sportliche Gründe“, sagte Niels Knippertz, Pressechef des Aachen-Laurensberger Rennvereins, der die Europameisterschaften organisiert. Er betonte: „Sie ist eine exzellente Reiterin.“

Jüngst krönte sich Gina Schumacher zur zweifachen Junioren-Europameisterin. Sie führte bei den Reining-Titelkämpfen ihrer Altersklasse auf der Ranch ihrer Mutter Corinna - selbst Europameisterin 2010 - im schweizerischen Givrins die deutsche Mannschaft auf Platz eins. Im Einzel holte sie auch Gold. Gina Schumacher führt zudem die Weltrangliste in der Westerndressur an.

Es ist ein schmaler Grat zwischen Auftritten bei öffentlichen Sportereignissen und der Privatsphäre der Kinder, aber auch ihres berühmten Vaters. „Gina und Mick sind passionierte Sportler“, sagte Managerin Kehm. Keiner der beiden betreibe den Sport allerdings, um „an die Öffentlichkeit zu treten“, betonte sie. Als Mick bei den offiziellen Testfahrten im April in Oschersleben am Steuer des Rennwagens vom niederländischen van Amersfoort Racing Team saß, hatten sich rund 100 Journalisten inklusive Fotografen und Kamerateams akkreditieren lassen. Vor einem Jahr waren es 65 gewesen.

Mit öffentlichen Äußerungen halten sich beide Kinder des Rekordweltmeisters aber zurück. Vor allem, was den Zustand von Vater Michael betrifft, gilt: Privatsphäre. Der mittlerweile 46-Jährige war am 29. Dezember beim Skifahren gestürzt. Trotz Helms erlitt er schwere Kopfverletzungen. Schumacher lag monatelang im Koma. Seit September vergangenen Jahres setzt er seine Reha in seiner Schweizer Wahlheimat fort. Managerin Kehm wies schon mehrfach daraufhin, dass dieser Prozess weiterhin viel Geduld erfordere. Details über den Zustand des 91-maligen Grand-Prix-Gewinners gibt es nicht.