Nach Bremsskandal Team trennt sich von Motorrad-Pilot Fenati
Misano (dpa) - Die Entschuldigung für seine Skandalaktion beim Motorradrennen von Misano hat PS-Rüpel Romano Fenati auch keine Gnade mehr gebracht. Einen Tag nach dem Skandal trennte sich das italienische Marinelli-Snipers-Team von dem Piloten.
„Mit großem Bedauern müssen wir feststellen, dass seine unverantwortliche Tat das Leben eines anderen Fahrers gefährdet hat und auf keinen Fall entschuldigt werden kann. Der Fahrer wird ab sofort nicht mehr mit dem Marinelli-Snipers-Team an einem Rennen teilnehmen“, heißt es in der Mitteilung vom Montag.
Fenati hatte am Sonntag während des Rennes bei einer Geschwindigkeit von rund 200 Kilometern pro Stunde an den Lenker seines Konkurrenten Stefano Manzi gegriffen und den Bremshebel gezogen. Mit dieser Ungeheuerlichkeit brachte er seinen Landsmann in Lebensgefahr. Zum Glück konnte Manzi sein Zweirad nach kurzem Schlingern wieder unter Kontrolle bringen.
Unmittelbar danach hatten die Rennkommissare Fenati mit einer Sperre von zwei Rennen belegt und damit für Erstaunen gesorgt. Beobachter werteten die milde Sanktionierung als unangemessen. Die Rennleitung stufte den Zwischenfall als „verantwortungslose Fahrweise“ ein. Manzi nannte das Bremsmanöver unverzeihlich.
Namhafte Piloten forderten härtere Strafen. „Er sollte nie wieder ein Motorrad fahren dürfen“, meinte der Brite Cal Crutchlow, der im MotoGP-Rennen in Misano Dritter geworden war. „Das Team hätte ihn sofort aus der Box werfen sollen. Man darf einem anderen Rennfahrer so etwas nicht antun, denn wir riskieren hier ohnehin schon unser Leben.“ Der spanische MotoGP-Fahrer Pol Espargaro sprach von „einer Schande“, so etwas dürfe ein Rennfahrer „niemals tun“.
Unter dem Druck der Fahrer zog das Marinelli-Snipers-Team Konsequenzen. Zunächst soll der Rennstall am Sonntag laut motorsport-magazin.com verkündet haben: „Wir stimmen überein, dass das unverzeihbar war. Für alle, die fragen, was wir nun unternehmen werden: Wir akzeptieren die Sperre für unseren Fahrer und danken der Rennleitung für den professionellen Umgang mit dieser Situation.“
Fenati meldete sich am Montag auch zu Wort. „Ich entschuldige mich bei der gesamten Sportwelt. An diesem Morgen, mit meinem klaren Kopf, wünschte ich, es könnte nur ein böser Traum gewesen sein“, teilte er auf seiner Homepage mit. „Es ist wahr, leider habe ich einen impulsiven Charakter, aber meine Absicht war sicherlich nicht, einem Mitpiloten Schaden zuzufügen.“
Fenati hatte bereits vor zwei Jahren für Schlagzeilen gesorgt, als er während des Rennens im österreichischen Spielberg von Valentino Rossi aus dem Moto3-Team geworfen wurde. Insider berichteten, dass es damals innerhalb des Teams zu Handgreiflichkeiten gekommen sei.