Titelverteidiger Spengler siegt in Spielberg
Spielberg (dpa) - BMW-Pilot Bruno Spengler liegt im Deutschen Tourenwagen Masters schon wieder auf Titelkurs. Der Vorjahreschampion triumphierte beim dritten Lauf in Spielberg ungefährdet und übernahm durch seinen ersten Saisonsieg auch die Führung in der Gesamtwertung.
„Mein Auto war sensationell“, jubelte der Kanadier nach seinem Coup auf dem Red-Bull-Ring. Spenglers Markenkollegen Marco Wittmann und Timo Glock machten am Sonntag den ersten Dreifacherfolg für BMW seit dem Comeback im Vorjahr perfekt. Für die beiden DTM-Neulinge war es jeweils der erste Podestplatz.
Die Konkurrenz hatte auf dem 4,326 Kilometer langen Berg-und-Tal-Kurs in der Steiermark keine Chance auf den Sieg. Der bisherige Spitzenreiter Mike Rockenfeller (Neuwied) belegte als bester Audi-Pilot den vierten Platz. Für Mercedes endete das Rennen enttäuschend: Christian Vietoris (Gönnersdorf) kam als schnellster Stern-Fahrer nur auf Rang sieben.
„Das ist ein historischer Triumph für BMW. Erstmals seit unserem DTM-Comeback haben wir es mit drei BMW-Fahrern auf das Podium geschafft. Ich bin sehr stolz auf die ganze Mannschaft“, sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. „Bei uns hat heute wirklich alles perfekt zusammen gepasst. Das müssen wir erst einmal sacken lassen. Diesen Tag werden wir genießen.“
„Vielen Dank Jungs“, brüllte Spengler über den Boxenfunk. „Es könnte nicht besser sein.“ Der Kanadier gewann nach 47 Runden in 1:08,35,249 Stunden. „Rookie“ Wittmann (Markt Erlbach) lag 1,550 Sekunden zurück. Der ehemalige Formel-1-Pilot Glock war 6,504 Sekunden langsamer als Spengler.
„Es hat mir sehr gut getan, nach vier oder fünf Jahren wieder auf dem Podium zu stehen und etwas Champagner zu verspritzen. Ich hätte nicht damit gerechnet“, sagte Glock mit breitem Grinsen. „Für BMW ist der Dreifacherfolg ein sensationelles Ergebnis.“ Er selbst sei aber noch nicht ganz in der DTM angekommen, urteilte der in der Schweiz lebende Odenwälder trotz seines ersten Podiumsplatzes und wies auf kleinere Probleme mit den Reifen hin.
Für noch mehr Aufsehen sorgte Wittmann. Der erst 23 Jahre alte Neuling fuhr beherzt und aggressiv. Lohn war der kaum für möglich gehaltene sensationelle zweite Platz, womit er seine hervorragende Leistung aus der Qualifikation am Samstag eindrucksvoll bestätigte.
Nach drei von zehn Rennen liegt Spengler in der Gesamtwertung mit 53 Punkten zwölf Zähler vor Rockenfeller (41). Augusto Farfus ist DTM-Dritter (33). Der Brasilianer belegte in einem weiteren BMW in Österreich den sechsten Rang. Wittmann (32) schob sich auf Position vier vor.
Glock legte eine beeindruckende Aufholjagd hin. Der BMW-Pilot arbeitete sich dank einer perfekten Fahrt von Startplatz zwölf Runde um Runde nach vorn. Ein kleiner Fehler beim zweiten Boxenstopp in der 33. Runde kostete Glock ein paar Zehntel, aber der Podiumsplatz war dadurch nicht in Gefahr.
Pole-Mann Spengler verteidigte nach dem Start seine Führung problemlos und konnte sich schnell einen kleinen Vorsprung auf die Konkurrenten herausfahren. Wittmann schlug sich ebenfalls hervorragend und verteidigte den zweiten Platz. Das BMW-Duo kontrollierte das Geschehen unbedrängt.
Spannend wurde es nach dem ersten Boxenstopp: Audi-Pilot Edoardo Mortara ließ als erster des Spitzentrios neue Reifen aufziehen. Wittmann folgte eine Runde später. Danach war der Italiener am Deutschen dran. Pech für Vorjahressieger Mortara, dass er sich bei Wittmanns harter Attacke einen Reifen ruinierte, außerplanmäßig an die Box musste und auf Rang 15 zurückfiel. Rockenfeller trumpfte ebenfalls stark auf: Der 29-Jährige fuhr nur von Position 13 los. Der Audi-Pilot war im Freien Training unter Gelber Flagge zu schnell unterwegs und war deshalb um fünf Startplätze zurückversetzt worden.