Verkürzte Welttournee: F1-Saison 2014 mit 19 Rennen
Paris (dpa) - Die Formel-1-Welttournee 2014 ist um drei Gastspiele gekürzt worden. Der Automobil-Weltverband FIA verkündete den endgültigen Verzicht auf die ursprünglich für kommende Saison geplanten Rennen in Südkorea, New Jersey und Mexiko.
Damit umfasst der finale Grand-Prix-Kalender wie in diesem Jahr 19 Rennen. Der vorläufige Entwurf hatte noch die Rekordzahl von 22 WM-Läufen enthalten. Für die Teams bedeutet die Reduzierung Einnahme-Einbußen, aber auch weniger Stress - zumal 2014 eine drastische Regelreform mit neuen Motoren große Ungewissheit bringt.
Das WM-Jahr beginnt am 16. März wie gewohnt im Albert Park von Melbourne. Gastgeber für das Finale ist diesmal am 23. November Abu Dhabi. Zuletzt durfte der Yas Marina Circuit 2010 den Saison-Abschluss ausrichten, damals gewann Red-Bull-Star Sebastian Vettel seinen ersten von nun schon vier WM-Titeln. Danach kehrte das Finale wieder nach Sao Paulo in Brasilien zurück.
Der Große Preis von Deutschland wird am 20. Juli auf dem Hockenheimring gefahren. Einziger Debütant ist am 12. Oktober der Olympia-Ort Sotschi, der das Rennen in Indien ersetzt. Zudem kehrt die Königsklasse nach elf Jahren Pause am 22. Juni ins österreichische Spielberg zurück, ermöglicht durch die Millionen von Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz. Die Karten für das Comeback in der Steiermark waren binnen weniger Stunden vergriffen.
Dagegen ist das Abenteuer Südkorea nach nur vier Jahren beendet. Das Projekt im 400 Kilometer von Seoul entfernten Yeongam kam nie richtig in Fahrt. Kaum Zuschauer, keine Fördergelder, kein Flair, zu wenig Hotels - das Korea-Gastspiel war zum Scheitern verurteilt. Nun hat Chefvermarkter Bernie Ecclestone die Geduld verloren.
Seine Hoffnung auf ein Rennen vor New Yorks Wolkenkratzern will der Brite indes noch nicht ganz aufgeben. Zum zweiten Mal muss die Premiere in New Jersey verschoben werden. „Aus vielen, vielen, vielen Gründen“, sagte Ecclestone dem „Wall Street Journal“. In einer Mitteilung der Organisatoren betonte der 83-Jährige aber, er habe „keinen Zweifel“, dass es 2015 ein Rennen in New Jersey geben werde.
„Neue Rennen können Jahre brauchen, ehe sie starten können. Aber es gibt spürbare Bewegung und wir sind dicht dran, ein Formel-1-Rennen in New York City zu realisieren“, ließ sich Ecclestone zitieren. Für den Bau des Straßenkurses am Hudson-River wollen die Veranstalter ohne öffentliche Gelder auskommen. Die Pläne für die Strecke seien „sehr kompliziert“, das Rennen aber für die Formel 1 „unglaublich wichtig“, sagte Mit-Organisator Christopher Pook. Fraglich bleibt, ob die Probleme mit ausstehenden Genehmigungen, Klagen von Anwohnern der Strecke und ungesicherten Finanzen wirklich lösbar sind.
Schon wahrscheinlicher ist, dass es übernächste Saison erstmals seit 1992 wieder einen Grand Prix in Mexiko gibt. Eigentlich sollte es bereits am 16. November 2014 so weit sein, aber die Zeit für die notwendigen Umbaumaßnahmen der veralteten Strecke erwies sich als zu kurz. Zudem flossen die zugesagten Subventionen nicht so schnell wie erhofft.
Für 2015 ist auch die Rückkehr von Indien avisiert. Das Rennen in Greater Noida soll dann vom bisherigen Termin im Herbst auf das Frühjahr vorrücken. „Wir haben einen festen Vertrag über fünf Jahre, mit der Option auf weitere fünf“, versicherte Mit-Organisator Sameer Gaur Ende Oktober. Zweifel aber sind wohl angebracht. Sollten die Pläne mit Mexiko, New Jersey und Indien aber aufgehen, würde der Rekordkalender 2015 tatsächlich Realität werden.