Münch: Ungleichbehandlung in Doping-Aufarbeitung
Potsdam (dpa) - Brandenburgs Sportministerin Martina Münch hat eine Ungleichbehandlung zwischen Ost und West in der Aufarbeitung des Dopings beklagt.
In einem Interview der „Märkischen Oderzeitung“ sprach sich die Verantwortliche für den Spitzensport der Sportministerkonferenz der Länder dafür aus, dass die Studie zur Dopingvergangenheit in der Bundesrepublik in der Phase „1990 bis heute“ wissenschaftlich bearbeitet wird. „Das ist auch der ausdrückliche Wille der Sportministerkonferenz“, sagte Martina Münch.
Nachdem der DOSB den an er Studie beteiligten Forschern fehlende Wissenschaftlichkeit unterstellt hatte, erklärte sie: „Ich fand die Debatte stellenweise etwas schrill. Es gibt da eine Ungleichbehandlung. Man war immer gerne bereit, über Doping in der DDR zu reden.“ Aber die Doping-Studie habe deutlich gemacht: Doping gab es auch im Westen, erklärte die gebürtige Heidelbergerin.
Zur Drohung von Innenminister Thomas de Maizière, die Bundeszuschüsse für „Jugend trainiert für Olympia“ zu streichen, wenn sich die Länder nicht stärker an der Finanzierung der Nationalen Anti-Doping-Agentur engagieren, meinte sie: „Die Länder finanzieren den Nachwuchsbereich und dort auch die Doping-Prävention. Die Spitzensportförderung aber - und damit auch Dopingkontrolle - ist Bundesangelegenheit.“ Der Bund sei in der Pflicht, das dafür notwendige Geld bereitzustellen.