Nach Tod von Skicrosser: Vater macht keinen Vorwurf
Grindelwald (dpa) - Nach dem Tod des kanadischen Skicrossers Nik Zoricic gehen die Ursachenforschung und die Debatte um Konsequenzen weiter. Sein Vater sieht kein Verschulden bei den Weltcup-Veranstaltern im schweizerischen Grindelwald, wo der 29-Jährige nach einem Sturz ums Leben gekommen war.
„Das sieht wie ein außergewöhnlicher Unfall aus. Ich mache niemandem einen Vorwurf“, sagte Vater Predrag Zoricic, der selbst als Skitrainer arbeitet. „Skirennen waren sein Leben und er hat jeden Moment davon genossen. Es gibt keine Reue, weil er das getan hat, was er liebt.“
Zoricic war nach einem Sprung kurz vor dem Ziel ungebremst in einen Fangzaun geprallt und nach Angaben des Schweizer Verbandes an einem „schweren Schädel-Hirntrauma“ gestorben. Die Staatsanwaltschaft in der Schweiz untersucht die Hintergründe des Unfalls.
In der rasanten Sportart, die 2010 ihre Olympia-Premiere erlebte, werde das Thema Sicherheit zu nachlässig behandelt, bemängelte der deutsche Alpindirektor Wolfgang Maier. Zoricic' frühere Trainingskollegin Kelly Vanderbeek forderte ein Umdenken in der Szene. „Wir müssen die Richtung, in die wir gehen, neu beurteilen. Wir müssen die Sicherheitsrisiken einschätzen und beurteilen, wie wir Entscheidungen im Skisport treffen“, sagte die alpine Skirennfahrerin dem „Toronto Star“ und zeigte sich „wütend“ über eine fehlende Auslaufzone nach dem Sprung.
Zu der Streckenführung habe es allerdings „keine einzige Frage“ gegeben, meinte Weltmeister Christopher Del Bosco als Teamkollege von Zoricic: „Es ist einfach eine wirkliche Tragödie.“