NADA will eigene Task Force schaffen
Bonn (dpa) - Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) baut ihre Kooperation mit den staatlichen Ermittlungsbehörden aus und will so schnell wie möglich eine eigene Task Force schaffen. Diese Ermittlungsgruppe soll gezielter als bisher nach Dopern und deren Umfeld fahnden.
NADA, Bundeskriminalamt, Zoll, Staatsanwaltschaft München I sowie Dopinganalytiker aus Köln und Kreischa haben auf einer Konferenz ihr Interesse an einer Intensivierung der Zusammenarbeit bekundet. Dies teilte die NADA in Bonn in einer Presseerklärung mit.
„Von der vereinbarten noch engeren Zusammenarbeit verspricht sich die Staatsanwaltschaft München I eine möglichst frühzeitige und umfassende Information“, teilte Oberstaatsanwalt Kai Gräber auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. „Unter diesen Maßgaben erscheint - zum Ausbau der bisherigen hervorragenden Zusammenarbeit - die Einrichtung einer NADA-Task-Force äußerst zielführend und wünschenswert.“
Ziel der Kooperation ist laut NADA „eine bessere Vernetzung, um die Erfolgsaussichten der jeweiligen Ermittlungsarbeiten zu erhöhen“. Die NADA erhoffe sich dadurch Impulse für ihr Dopingkontrollsystem. Die geplante Task Force „soll interdisziplinär in enger Kooperation mit ihren sportwissenschaftlichen, medizinischen und juristischen Experten sowie mit den Dopingforschern der Labors und den staatlichen Ermittlungsbehörden arbeiten“.
Informationen von der NADA erhoffen sich wiederum die staatlichen Ermittlungsbehörden, beispielsweise zu Hintermännern von Dopingvergehen und Händlerringen. Die Zollfahnder wiesen auf die im Jahr 2011 stark gestiegene Zahl von Verfahren wegen illegaler Einfuhren im Arzneimittelbereich hin. Angesichts der enormen Gewinnspanne beim Vertrieb unerlaubter Substanzen gebe es hier einen „hohen Kriminalitätsgrad“, heißt es in der Pressemitteilung.