Affäre Ferrari. Scarponi und Visconti müssen aussagen
Padua/Berlin (dpa) - Wegen der Ermittlungen um den mutmaßlichen Dopingarzt Michele Ferrari hat das italienische Olympische Komitee CONI weitere prominente Radprofis vorgeladen.
Wie das CONI mitteilte, müssen der Giro-d'Italia-Sieger von 2011, Michele Scarponi, und der mehrmalige nationale Meister Giovanni Visconti am 27. Juni vor dem Anti-Doping-Ausschuss aussagen. Der dritte Fahrer ist Leonardo Bertagnolli.
Hintergrund der Befragung ist das Vorgehen der Staatsanwaltschaft Padua gegen den Mediziner Ferrari, genannt „Dottore Epo“. Dieser hat in Italien seit 2004 Berufsverbot, soll aber dennoch in den vergangenen Jahren weiterhin Sportler betreut haben. Auch Tour-de-France-Rekordsieger Lance Armstrong, gegen den derzeit die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA ermittelt, gehörte zum Kundenstamm Ferraris.
Filippo Pozzato war bereits in der Sache befragt worden. Der Klassiker-Spezialist soll laut „Gazzetta dello Sport“ eingeräumt haben, den Arzt zwischen 2005 und 2009 konsultiert zu haben. Dabei soll es aber nur um Trainingspläne gegangen sein. Dennoch droht Pozzato eine Sperre von bis zu sechs Monaten und damit das Aus für die Olympischen Spiele in London.