Bergzeitfahr-Sieger Nibali vor Giro-Gesamtsieg

Polsa (dpa) - Im strömenden Regen von Polsa riss Vincenzo Nibali die Faust in die Höhe, als er über den Zielstrich raste. Das Rosa Trikot des Gesamtführenden beim 96. Giro d'Italia ist dem Astana-Fahrer kaum noch zu nehmen.

Mit dem Sieg im Bergzeitfahren von Mori nach Polsa über 20,6 Kilometer und baute der letztjährige Dritte der Tour de France seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf über vier Minuten aus.

Wild entschlossen nahm der 28-Jährige den Kurs in Angriff. Sein Ziel war klar: Mit einem Sieg wollte er wieder eine weitere Etappe zum ersten großen Rundfahrtsieg seiner Karriere meistern. Und das gelang dem Bergspezialisten ausgezeichnet. Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten kam Nibali mit den erneut widrigen Bedingungen bestens zurecht und überquerte nach 44:29 den Zielstrich. Fast eine Minute nahm er dem spanische Olympiasieger Samuel Sánchez (45:37 Minuten/Euskaltel) ab, der auf Rang zwei landete. Dritter wurde der Italiener Damiano Caruso (Cannondale).

Großer Verlierer der 18. Etappe war der ehemalige Tour-de-France-Sieger Cadel Evans. Vor Nibali ins Rennen gegangen verlor er Sekunde um Sekunde. Am Ende belegte der Australier mit 2:36 Minuten Rückstand nur den 25. Platz. In der Gesamtwertung liegt der BMC-Fahrer zwar weiter auf Rang zwei - hat nun aber schon 4:02 Minuten Rückstand auf Nibali. Dicht dahinter folgt der Kolumbianer Rigoberto Uran (4:12/Sky). Bis zum Ende der Rundfahrt am Sonntag stehen nur noch drei Etappen auf dem Programm.

Ob die 19. Etappe an diesem Freitag von Ponte di Legno nach Val Martello/Martelltal über 139,0 Kilometer wie geplant ausgetragen werden kann, ist ungewiss. Laut Wetterprognosen könnten Minus-Grade auf den bevorstehenden Gipfeln wie dem Stilfser Joch herrschen. Über die genaue Streckenführung wird wohl erst kurz vor dem Start entschieden. Die Organisation hatte wegen schlechten Wetters bereits zwei Etappen über Pfingsten ändern müssen.