Cross-WM: Walsleben auf Rang elf ohne Chance
Hoogerheide/Niederlande (dpa) - Die WM-Hoffnungen der deutschen Rad-Crosser haben sich am Wochenende bei den Titelkämpfen in Hoogerheide/Niederlande nicht erfüllt. Der zum Favoritenkreis zählende Philipp Walsleben musste vor mehr als 40 000 Zuschauern mit Rang 11 zufrieden sein.
Am Vortag war die vierfache Cross-Weltmeisterin Hanka Kupfernagel nach zwei Runden ausgestiegen. Der auch als Straßenprofi erfolgreiche Tscheche Zdenek Stybar war am Sonntag nicht zu schlagen. Der fünffache deutsche Meister und Weltcup-Zweite Walsleben aus Kleinmachnow kam auf schwerem Boden 2:26 Minuten später abgeschlagen ins Ziel. Nicht wenige hatten ihm zugetraut, den ersten WM-Titel für den Bund Deutscher Radsfahrer (BDR) nach dem Erfolg von Mike Kluge 1992 zu holen. WM-Silber ging an den belgischen Titelverteidiger Sven Nys (+12 Sekunden) vor seinem Landsmann Kevin Pauwels (+40).
„Ich hatte einen schlechten Start erwischt. Als ich die Lücke nach vorne fast geschlossen hatte, stürzte ich. Danach noch einmal. Da war die Moral weg“, sagte Walsleben. Nahe der belgischen Grenze war der neue Weltmeister aus Tschechien auf der Zielgeraden von den Zuschauern mit einem Pfeifkonzert empfangen worden.
Noch überlegener als der 28 Jahre alte Stybar, der in Tony Martins Straßenteam Omega-Quickstep fährt, war am Vortag Alleskönnerin Marianne Vos, die Straßen-Weltmeisterin und Olympiasiegerin, gewesen. Die Titelverteidigerin, die zum siebten Mal Cross-Weltmeisterin wurde, fuhr vor eigenem Publikum einen eindrucksvollen Start-Ziel-Sieg heraus.
Bei ihrem vielleicht letzten WM-Auftritt kam die 39 Jahre alte Kupfernagel nicht ins Ziel. Nach vielversprechendem Beginn stürzte sie und gab das Rennen auf. „Ich hatte einen guten Start und wurde durch die großartigen Zuschauer angetrieben, musste dann aber wegen Magenproblemen aussteigen“, twitterte die Thüringerin.
Als beste Fahrerin des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) belegte Elisabeth Brandau aus Schönaich 3:42 Minuten hinter Vos Rang 16. Die Silbermedaille ging an die Italienerin Eva Lechner (1:07 Minuten zurück), Bronze gewann die Britin Helen Wyman (+1:17).