Ex-UCI-Chefs gehen gegen Doping-Report in Stellung
Aigle (dpa) - Die Radsport-Welt erwartet neue Erkenntnisse zur eigenen Doping-Vergangenheit. Der Weltverband UCI will einen entsprechenden Bericht am 9. März veröffentlichen. Präsident Brian Cookson hat viele Unannehmlichkeiten angekündigt.
Inwieweit der Report allerdings wirklich Neuigkeiten ans Tageslicht bringen wird, sickerte im Vorfeld der Veröffentlichung nicht durch. Er soll unzensiert veröffentlicht werden.
Die höchst umstrittenen Vorgänger Cooksons, der Ire Pat McQuaid und der Niederländer Hein Verbruggen, haben sich gegen eventuell wieder aufkeimende Vorwürfe bereits verteidigt. McQuaid sagte dem Radsport-Portal „Cyclingnews.com“, dass er über seine Amtszeit von 2005 bis 2013 keine Berichte über „Verfehlungen oder Mittäterschaft beim Aufdecken positiver Dopingfälle“ erwarte. Ähnlich optimistisch hatte sich sein Vorgänger Verbruggen gezeigt.
Cooksons Vorgängern wird vorgeworfen wird, die Dopingpraktiken des entthronten siebenmaligen Tour-Champions Lance Armstrong gedeckt zu haben. Armstrongs Ex-Teamkollege Floyd Landis hatte einst behauptet, der frühere Superstar habe durch ein „finanzielles Abkommen“ mit Verbruggen einen positiven EPO-Test bei der Tour de Suisse verschwinden lassen. Verbruggen und McQuaid hatten die Anschuldigungen stets zurückgewiesen.
Die von der UCI initiierte unabhängige Kommission zur Doping-Aufarbeitung (CIRC) hat mehr als ein Jahr lang die dunkle Phase zwischen 1998 und 2013 durchleuchtet. Aussagen von früheren Dopingsündern sollen dabei helfen, viele Zeugen wurden befragt.
Die CIRC hat die Möglichkeit, reduzierte Sperren bei entsprechenden Zeugenaussagen auszusprechen. Ob Armstrong davon profitieren kann, ist aber fraglich, da sein Fall bereits rechtskräftig verhandelt ist.