„Fünf Kilometer zu lang“: Voigt verpasst Etappensieg
Neusäß (dpa) - Jens Voigt wagte bei seiner letzten Bayern-Rundfahrt noch einmal eine dieser berühmten Solofahrten - am Ende erfolglos. Trotz eines famosen Kraftakts verpasste der Rad-Routinier aus Berlin den erhofften Tagessieg auf der dritten Etappe des Fünf-Tages-Rennens knapp.
Nach mehr als fünf Stunden an der Spitze wurde der 42-Jährige am Freitag kurz vor dem Ziel in Neusäß bei Augsburg eingeholt und musste den Sieg Daryl Impey überlassen. Der Südafrikaner vom Team Orica-GreenEdge setzte sich nach insgesamt 232,7 Kilometern vor Landsmann Reinardt Janse Van Rensburg (Giant-Shimano) und dem Russen Alexander Porsew (Katusha) durch.
„230 Kilometer habe ich gearbeitet, leider war die Strecke aber fünf Kilometer zu lang für mich“, sagte Voigt. „Ich dachte, wenn ich hier die Nummer eins trage, dann kann ich auch wie die Nummer eins fahren.“ Dass es am Ende nicht für den Platz auf dem Podest reichte, hakte der Routinier ab. „Trotz allem war es ein guter Tag für mich. Ich konnte mich noch einmal vorne zeigen, die alte Geschichte: Ich gegen alle, ich gegen das Feld - der Klassiker sozusagen.“
Der dreimalige Sieger der Bayern-Rundfahrt hatte sich für seine Attacke die längste Etappe ausgesucht und war schon rund 15 Kilometer nach dem Start in Grassau ausgerissen. Zusammen mit drei Mitstreitern konnte sich der Fahrer vom Rennstall Trek vom Hauptfeld lösen, gut 25 Kilometer vor dem Ziel schüttelte er dann als letztes Tino Thömel vom Team Stuttgart ab - am Ende fehlte Voigt nicht viel zum Coup.
Bester Deutscher wurde letztlich der erst 19 Jahre alte Phil Bauhaus vom Team Stölting als Vierter. Die Führung in der Gesamtwertung verteidigte der Schweizer Mathias Frank (IAM Cycling).
Die wohl entscheidende Etappe im Kampf um den Gesamtsieg bei der 35. Bayern-Rundfahrt steht am Samstag beim 25,5 Kilometer langen Einzelzeitfahren in Wassertrüdingen an. Topfavorit auf den Erfolg im Kampf gegen die Uhr ist Fabian Cancellara aus Voigts Trek-Team.