Greipel: „Hatte den richtigen Riecher für die Lücken“
La Pra Loup (dpa) - Für Topsprinter André Greipel ist die 102. Tour de France schon jetzt ein voller Erfolg. Die Krönung wäre für den gebürtigen Rostocker ein weiterer Sieg beim Finale auf den Champs Élysées in Paris am Sonntag.
Zunächst muss er sich aber über die Berge kämpfen. Bevor es in den Alpen ernst wird, äußerte sich Greipel ...
... zu seiner Sprintdominanz: „Ich folge dem Instinkt, da denkt man nicht groß drüber nach. Ich werde älter und habe mit den Jahren an Erfahrung gewonnen. Ich hatte häufig den richtigen Riecher für die Lücken. Außerdem habe ich hier ein super Team, auf das ich mich verlassen kann.“
... zum Grünen Trikot: „Wenn man das Trikot hat, will man auch versuchen es zu behalten. Aber wer die Tour verfolgt hat, der weiß, dass es in diesem Jahr für mich unmöglich ist. Wie Peter Sagan hier fährt, ist für jeden beeindruckend, weil er jeden Tag attackiert.“
... zu den Alpenetappen: „Ich habe vor jedem Berg großen Respekt. Für uns geht es wieder darum, im Zeitlimit zu bleiben. L'Alpe d'Huez wird am vorletzten Tag von der Stimmung her etwas Besonderes. Am Ende ist es aber nur ein weiterer Berg, der erklommen werden muss.“
... zur Schlussetappe in Paris: „Ich habe es schon viermal in Paris probiert und bin dort Zweiter, Dritter, Vierter und Achter geworden. Ich hoffe, dass es wieder zu einem Sprint kommt und meine Beine dort gut sind. Wenn es nicht klappt, würde es aber auch keinen Schatten auf meine Tour werfen. Sie war auch so schon ein Erfolg für mich.“
... zu seinem Sturz: „Ich sehe aus, als ob ich mit den Katzen gespielt hätte. Aber das gehört dazu. Mein Teamkollege Adam Hansen fährt hier mit einer Schultereckgelenksprengung ersten Grades. Das kann ich selbst nicht verstehen. Das sind Dinge, wo man sagt: 'Chapeau'.“
... zur halsbrecherischen Abfahrt von Peter Sagan nach Gap: „Wenn meine Frau das bei mir gesehen hätte, hätte sie gesagt: 'Du hast dir den falschen Sport ausgesucht.' Das war ziemlich an der Grenze.“
... zu Spitzenreiter Christopher Froome: „Ich sehe keinen, der an Froome vorbeifährt. Er ist einen Tick besser als die anderen, dazu ist die Mannschaft super eingestellt. Froome ist sehr professionell. Ich habe ihn noch nie so dünn gesehen wie in diesem Jahr.“
zum Fehlen von Marcel Kittel: „Es hat seinen Grund, dass er nicht hier ist. Diese Tour ist sehr schwer, sehr Sprinter-unfreundlich. In Topform wäre es schön, die Sprintduelle anzunehmen.“