Pirazzi gewinnt 17. Giro-Etappe - Debatte über Vortag
Vittorio Veneto (dpa) - Der Italiener Stefano Pirazzi hat die 17. Etappe des Giro d'Italia gewonnen. Der Radprofi vom Team Bardiani Valvole-CSF Inox setzte sich auf dem Teilstück von Sarnonico nach Vittorio Veneto nach 208 Kilometern durch.
Pirazzi hatte sich kurz vor dem Ziel von einer fünfköpfigen Spitzengruppe abgesetzt. An der Spitze der Gesamtwertung des 97. Giro d'Italia lag weiterhin der Kolumbianer Nairo Quintana vor seinem Landsmann Rigoberto Uran und dem Australier Cadel Evans.
Die 17. Etappe war in völliger Ungewissheit darüber gestartet, ob Quintana auch zu Recht das Rosa Trikot trägt. Etappensieger Quintana hatte am Dienstag attackiert, obwohl die Rennorganisatoren wegen schlechter Sichtverhältnisse und Schneefällen eine langsame Abfahrt vom Stilfser Joch hinter Motorrädern angekündigt hatten.
Doch der Weltradsport-Verband UCI lehnte eine Forderung der Vereinigung der Profiteams (AIGCP) ab, die Zeitdifferenzen, die durch die umstrittene Abfahrt gewonnen wurden, zu streichen. Das teilte die AIGCP am auf ihrer Facebook-Seite mit. Bei der Ansage der Organisatoren war es zu Missverständnissen gekommen, weil diese nur die ersten sechs Kurven betroffen hatte. Manche Teams waren aber davon ausgegangen, die gesamte Abfahrt sei neutralisiert.
Auf der weitgehend flachen 17. Etappe setzte sich eine große Gruppe mit 26 Fahrern deutlich vom Feld ab. Pirazzi gewann nach seiner Attacke am Ende vor dem Belgier Tim Wellens und Jay McCarthy und holte den insgesamt dritten Tagessieg seines Teams. Der Berliner Simon Geschke, der rund 10 Kilometer vor dem Ziel gestürzt war, kam auf Platz sieben. „Ich bin zu schnell in meine Abfahrt reingegangen. Das ist natürlich Pech“, erklärte Geschke. „Ich hatte mir für den heutigen Tag viel vorgenommen. Es war auch richtig schwer, in diese Gruppe zukommen.“
Aus der Entscheidung vom Vortag wollte sich Geschke lieber raushalten. „Aber das Problem ist, warum lassen uns die Organisatoren bei solchen Bedingungen Radrennen fahren?“, meinte er. „Ich habe gestern bei der Abfahrt nichts gesehen und wenn da einer von uns über die Leitplanke gefallen wäre, dann hätte man ihn heute erst gefunden.“ Auf der Königsetappe waren die Profis bei niedrigen Temperaturen bis zum Gefrierpunkt, Regen und Schnee auf eine besondere Probe gestellt worden.
Die 18. Etappe führt über 171 Kilometer von Belluno nach Rifugio Panarotta.