Radprofi Rodriguez baut Führung aus - Martin hofft

Onati (dpa) - Der erhoffte Gesamtsieg bei der 52. Baskenland-Rundfahrt ist für Tony Martin in weitere Ferne gerückt. Am vorletzten Tag verlor der Wahlschweizer auf den Spitzenreiter und Tagessieger Joaquim Rodriguez (Spanien) weitere 23 Sekunden.

Damit müsste Martin im abschließenden Zeitfahren am Samstag über 18,9 Kilometer 56 Sekunden auf Rodriguez und 47 Sekunden auf den zweitplazierten Samuel Sanchez aufholen, um zum ersten Mal in seiner Karriere die Tour durch Nordspanien zu gewinnen. Der Zeitfahr-Weltmeister wartet in dieser Saison noch immer auf seinen ersten Sieg.

Rodriguez aus Hans-Michael Holczers Katusha-Team feierte am Freitag seinen zweiten Etappensieg innerhalb von 24 Stunden. Im Finale nach 183 Kilometern erhielt er in Onati wie am Vortag Unterstützung vom spanischen Olympiasieger Sanchez, der wieder - wie im Ziel der „Königsetappe“ am Donnerstag - hinter seinem Landsmann Zweiter wurde. Die beiden Spanier hatten Martin drei Kilometer vor dem Ziel abgeschüttelt.

Der 26-jährige Martin vom belgischen Omega-Quick-Step-Team gilt im Kampf gegen die Uhr als stärkster Spezialist im hochkarätigen Teilnehmerfeld, zumal Titelverteidiger Andreas Klöden aus dem Kreis der Sieganwärter längst ausgeschieden ist und über 18 Minuten Rückstand aufweist. „Das Zeitfahren soll nicht so schwer sein, wie in den Vorjahren und könnte ihm liegen“, vermutete sein Ex-Teamchef und jetziger Berater Rolf Aldag. Rodriguez sprach dagegen von einem „sehr technischen Kurs mit ständigem Auf und Ab“, der sogar ihm als Nicht-Spezialisten liegen könnte.

„Die Fahrer, die auch im Zeitfahren zu beachten sind, habe ich gut in Schach gehalten. Ich bin bis hierher sehr zufrieden mit der Rundfahrt“, hatte Martin nach der „Königsetappe“ erklärt, auch wenn er am Donnerstag in der Schlussphase nicht mehr Rodriguez und Sanchez mithalten konnte. „Es war zum Teil so steil zum Ziel hin, dass mein Hinterrad durchgedreht ist“, schrieb er am Freitag auf seiner Homepage.