Radprofis wollen Dopingbericht verschieben
Bastia (dpa) - Die Radprofis der Tour de France wollen nicht weiter mit Dopinggeschichten aus der Vergangenheit behelligt werden.
Eine Delegation von fünf Fahrern, darunter auch der älteste Tour-Teilnehmer Jens Voigt (41), bat die französische Sportministerin Valerie Fourneyron bei einem Treffen vor dem Start der ersten Etappe um Verschiebung der Veröffentlichung eines Doping-Untersuchungsberichts des französischen Senats zur Frankreich-Rundfahrt 1998.
Diese Affären von vor 15 Jahren beträfen nur Fahrer, die einer anderen Generation angehörten, erklärte der französische Radprofi Samuel Dumoulin der „L'Équipe“ - was im Fall Voigt allerdings kaum zutrifft. „Wir sind es leid, eine Sonderrolle zu spielen. Unser Sport ist heute wie andere auch“, sagte Dumoulin. Fourneyron unterstützte diese Sichtweise. „Der Radsport ist von den Medien gelyncht worden“, sagte die Ministerin.
Der Bericht der Senatskommission soll nach dem bisherigen Plan am 18. Juli, dem Tag der L'Alpe d'Huez-Etappe veröffentlicht werden. Wenige Tage vor Beginn der 100. Jubiläums-Tour war bekanntgeworden, dass der französische Ex-Profi Laurent Jalabert 1998 mit EPO gedopt war. Er wurde von der Kommission angehört.