Scharping kritisiert Schumacher - „Nie mehr im BDR“
Paris (dpa) - Verbandspräsident Rudolf Scharping hat den geständigen Dopingsünder Stefan Schumacher kritisiert und dessen Rückkehr in die Nationalmannschaft ausgeschlossen.
„Er wird ganz sicher nicht bei der WM Ende September in Florenz fahren. Er wird nie mehr in einem internationalen Aufgebot des BDR stehen“, sagte Scharping in einem Interview der „Stuttgarter Nachrichten“. Der WM-Dritte von 2007 aus Nürtingen, nach seiner Sperre seit langem wieder aktiv, muss sich derzeit wegen Betrugs vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten.
„Wer wie Stefan Schumacher eine fragwürdige Beichte über die Sünden der Vergangenheit ablegt, ohne zur Aufklärung über diese Zeit beizutragen, der ruiniert seine Glaubwürdigkeit“, sagte Scharping, der dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) vorsteht.
Den Vorstoß von Scharping konnte Schumacher nicht verstehen. „Ich habe Herrn Scharping und dem BDR schon vor längerer Zeit per Mail angeboten, ausführlich auszusagen. Darauf gab es keine Reaktion“, sagte Schumacher, der am Sonntag seinen 32. Geburtstag feiert, der Nachrichtenagentur dpa.
Die erfreulichen Leistungen der deutschen Radprofis bei der Tour de France zieht der Ex-Politiker außer Zweifel, weil sie seiner Meinung nach zu einer „neuen, sauberen Generation“ gehören. „Ich sehe eine Gesundung im Radsport, nachdem wir zuerst im deutschen und dann 2009 auch im internationalen Radsport die richtigen Maßnahmen ergriffen haben. Heute ist Doping eine Charakterfrage und keine Systemfrage mehr“, sagte Scharping weiter.