BDR-Präsident fordert Umdenken bei ARD und ZDF
Berlin (dpa) - Nach fünf Etappensiegen und weiteren Top-Platzierungen der deutschen Radprofis bei der Tour de France hat Verbandschef Rudolf Scharping von den öffentlich-rechtlichen Fernsehstationen ein Umdenken gefordert.
„Die 100. Tour de France hat gezeigt, dass sich im Radsport etwas verändert hat, und das sollten auch die Medien registrieren“, forderte der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). „Das Interesse in Deutschland ist groß und wurde durch die Erfolge der deutschen Teilnehmer noch gesteigert. Vor diesem Hintergrund bin ich überzeugt, dass ARD und ZDF ihre Berichterstattung für die kommenden Jahre überdenken und vielleicht neue, spannende Formate entwickeln werden.“
Scharping appelliert an ARD und ZDF, sich wieder intensiver dem Radsport zu widmen. „Millionen Menschen an der Rennstrecke, darunter Tausende deutscher Fans, beweisen, dass der Radsport eine der faszinierendsten Sportarten überhaupt ist. Das können auch die Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten nicht übersehen.“
Erst vor wenigen Tagen hatte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz mitgeteilt, dass es derzeit keine Pläne gebe, zu einer Live-Berichterstattung über die Tour zurückzukehren. Die öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten Deutschlands waren nach der Frankreich-Rundfahrt 2011 wegen der anhaltenden Doping-Problematik und den damit verbundenen sinkenden Einschaltquoten aus der Live-Berichterstattung ausgestiegen.