Weltmeister Tadej Pogacar hat seine kleine Durststrecke überwunden und den Klassiker Flèche Wallonne souverän gewonnen. Der slowenische Radsport-Star setzte sich am Schlussanstieg, der bis zu 19 Prozent steilen Mauer von Huy, vor dem Franzosen Kevin Vauquelin und dem Briten Thomas Pidcock durch. Nach 205,1 Kilometern spielten deutsche Fahrer bei der Entscheidung erwartungsgemäß keine Rolle.
Bei den Frauen fuhr Liane Lippert ein starkes Rennen und belegte am Ende Platz fünf. Den Sieg sicherte sich die niederländische Cross-Spezialistin Puck Pieterse und feierte bei ihrer ersten Flèche-Teilnahme gleich ihren ersten großen Klassiker-Erfolg. Platz zwei ging an ihre Landsfrau Demi Vollering, Dritte wurde die italienische Meisterin Elisa Longo Borghini.
Die Entscheidung fiel bei beiden Rennen wie üblich in Huy, allerdings wartete Pogacar nicht bis kurz vor dem Ziel mit seiner Attacke. An der steilsten Stelle, kurz nach der Hälfte des 1,3 Kilometer langen Hügels trat der 26-Jährige an - kein Konkurrent war der Intensität gewachsen.
Pogacar auch Favorit in Lüttich
Beim Amstel Gold Race hatte sich Pogacar zum Auftakt der Ardennen-Klassiker noch Überraschungssieger Mattias Skjelmose geschlagen geben müssen. Damit war auch der Gewinn des seltenen Triples mit weiteren Siegen beim Flèche und Lüttich-Bastogne-Lüttich geplatzt. Skjelmose konnte Pogacar heute allerdings nicht wieder in die Quere kommen. Der Däne stürzte 40 Kilometer vor dem Ziel auf regennasser Fahrbahn und gab das Rennen auf.
Schon eine Woche zuvor bei Paris-Roubaix hatte sich Pogacar mit dem für ihn ungewohnten zweiten Platz zufriedengeben müssen. In Lüttich wird der Slowene am Sonntag als Top-Favorit auf die anspruchsvolle Strecke gehen. Beim ältesten der fünf Radsport-Monumente siegte Pogacar 2021 und 2024.
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