Sinkewitz für acht Jahre vom CAS gesperrt
Lausanne (dpa) - Radprofi Patrick Sinkewitz hat vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) eine herbe Niederlage erlitten. Gleich für acht Jahre wurde der ehemalige T-Mobile-Profi gesperrt, wie der CAS in Lausanne mitteilte.
Der CAS folgte damit einem Antrag der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), die gegen eine Entscheidung des deutschen Schiedsgerichts vorgegangen war. Die damals ausgesprochene Suspendierung von einem Jahr und drei Monaten wird bei der verhängten Sperre angerechnet.
Wiederholungstäter Sinkewitz war Anfang 2011 nach NADA-Sicht positiv auf das Wachstumshormon HGH getestet worden. Das Schiedsgericht hatte den 33 Jahre alten Hessen im Juni 2012 jedoch vom Dopingvorwurf freigesprochen. Zentrale Fragen in dem ersten relevanten Verfahren im Fall von Doping mit dem Wachstumshormon war das Testverfahren und die Festlegung von Grenzwerten.
Sinkewitz hielt sich offen, noch vor das Schweizer Bundesgericht zu ziehen. Das werde der Dopingkronzeuge in den kommenden Wochen entscheiden, teilte dessen Anwalt, Rainer Cherkeh, mit. Cherkeh wirft dem CAS vor, dass seinem Mandanten nicht ermöglicht wurde, „ein von der WADA bereits in 2012 als zuverlässig eingesetztes neues HGH-Testverfahren zum Gegenbeweis und Nachweis seiner Unschuld zu nutzen.“
In einer Mitteilung des Anwalts hieß es zudem, das CAS-Urteil sei „ein großer Rückschritt, denn der notwendige wissenschaftliche Standard für den indirekten Dopingnachweis, der stets von dem anklagenden Verband zu führen ist, wird hierdurch unzumutbar aufgeweicht.“
Die NADA begrüßte dagegen die achtjährige Sperre. „Die Entscheidung bestätigt unsere Rechtsauffassung, von der wir nie abgewichen sind. Es ist auch ein Beweis dafür, dass es sich lohnt, in der Anti-Doping-Arbeit einen langen Atem zu haben“, erklärte NADA-Vorstand Lars Mortsiefer.
Nach einem ersten Dopingvergehen im T-Mobile-Team hatte Sinkewitz, der 2007 mit Testosteron-Doping aufgeflogen war, umfassend gestanden und sich als Kronzeuge zur Verfügung gestellt. Durch die Kooperation mit Verbänden und Behörden war Sinkewitz nur für ein Jahr gesperrt worden. Sein Doping-Geständnis trug auch zum Ende des Radsport-Sponsorings von T-Mobile bei.
Inzwischen fährt Sinkwitz für den drittklassigen, in Kroatien lizenzierten Rennstall Meridiana-Kamen.